Hamburg. Am Freitag beginnt in Hamburg die Weltmeisterschaft der Beachvolleyballer. Eine Übersicht aus Fakten, Stars und TV-Hinweisen.
In Hamburg finden von Freitag an die 12. Beachvolleyball-Weltmeisterschaften statt. Beim Saisonhöhepunkt treten bis 7. Juli je 48 Teams bei den Frauen und Männern an. Es ist nach Berlin 2005 die zweite WM, die in Deutschland ausgetragen wird. 216 Partien werden gespielt. Die wichtigsten Informationen.
- Spielort: Das Tennisstadion am Rothenbaum, Hallerstraße 89. Geblockt und gebaggert wird auf drei Plätzen. Auf dem Center-Court wurde vor fünf Wochen für eine Million Euro die innere Dachmembran erneuert, dort kann auch bei starkem Regen gespielt werden. Allerdings muss das Dach vor den ersten Tropfen geschlossen werden, weil sich sonst beim Schließen das aufgelaufene Wasser auf die Zuschauer ergießt. Die Turnierleitung ist mit dem Wetterdienst in ständigem Kontakt.
- Eintritt: Der Zugang auf die Anlage und auf die Tribünen ist an allen zehn Tagen kostenlos. Wenn alle 12.000 Plätze des Center-Courts besetzt sind, werden die Aufgänge gesperrt. Beim Major-Tour-Finale 2017 mussten beim Endspiel der Frauen, das Laura Ludwig/Kira Walkenhorst gewannen, bis zu 10.000 Menschen draußen bleiben, das Spiel auf zwei Videowänden verfolgen. Es gibt aber für jeden Tag 2000 Kauftickets, die einen Sitzplatz im Stadion garantieren. Sie kosten 37 bis 67 Euro, können über das Internet bestellt oder vor dem Eingang Hallerstraße erworben werden. Besitzer dieser Eintrittskarten erhalten ein Armbändchen, gelangen über die „Fast Lane“ auf die Anlage, vermeiden damit Wartezeiten bei den Zugangskontrollen.
- Sand: Er stammt von der Hamburger Firma OAM Baustoffe, kommt aus der Kiesgrube Tensfeld bei Bad Segeberg. Anschließend geht er zum Bramfelder SV, der eine neue Beachvolleyball Anlage baut. Auf dem Center-Court hat der Sand eine Tiefe von rund 50 Zentimetern. Für die drei Courts sowie das Einspielfeld wurden 1600 Tonnen aufgeschüttet, allein 560 auf dem Center- Court.
- Deutsche Teams: Sechs bei den Frauen, vier bei den Männern. Frauen: Sandra Ittlinger/ Chantal Laboureur (München/Friedrichshafen), Karla Borger/Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen), Victoria Bieneck/Isabel Schneider (HSV), Kim Behrens/Cinja Tillmann (Münster/Baden-Württemberg), Margareta Kozuch/Laura Ludwig (HSV) und das Perspektivteam Leonie Körtzinger/Sarah Schneider (HSV). Männer: Julius Thole/Clemens Wickler (Eimsbütteler TV), Nils Ehlers/Lars Flüggen (HSV), Philipp Arne Bergmann/Yannick Harms (Hameln) und Jonathan Erdmann/Sven Winter (Berlin/Düsseldorf). Nur bei der WM 2005 in Berlin waren mit 13 Teilnehmern mehr deutsche Duos am Start.
- Deutsche Chancen: Niclas Hildebrand, Sportdirektor Beach des Deutschen Volleyballverbandes (DVV), hat nach zuletzt schwankenden Leistungen als Minimalziel das Erreichen der Viertelfinals ausgegeben. Weil nach den Gruppenspielen bei Frauen und Männern nur 16 der 48 Teams ausscheiden, sollten sich die deutschen Duos zumindest in die Runde der letzten 32 schlagen können. Thole/Wickler, vergangenes Jahr Vierte beim Major-Tour-Finale am Rothenbaum, einer Art Mini-WM, sind von den deutschen Startern am stärksten einzuschätzen. Titelverteidigerin Laura Ludwig, 2017 in Wien Siegerin mit Kira Walkenhorst, ist mit ihrer neuen Partnerin Margareta Kozuch, einer gebürtigen Hamburgerin, mit Unterstützung des Publikums eine Überraschung zuzutrauen.
- Spielmodus: Die besten zwei Teams der jeweils zwölf Vierergruppen bei Frauen und Männern, dazu die besten vier Gruppendritten ziehen direkt in die K.-o.-Runde mit 32 Teams ein. Die verbleibenden acht Gruppendritten spielen in einer Lucky-Loser-Runde die übrigen vier Plätze für das Sechzehntelfinale aus. Danach geht es in K.-o.-Spielen bis ins Finale. Das Spiel um Platz drei sowie das Endspiel der Frauen finden am Sonnabend, dem 6. Juli, statt. Die Männer bilden am Sonntag (7. Juli) mit ihren Medaillenspielen den Abschluss er WM.
- Favoriten: Bei den Frauen die Weltranglistenersten Agatha/Duda aus Brasilien, die Kanadierinnen Brandie Wilkerson/Heather Bansley und Sarah Pavan/Melissa Humana-Paredes, Marketa Slukova/Barbora Hermannova (Tschechien) und April Ross/Alix Klineman aus den USA. Bei den Männern sind die norwegischen Weltranglistenersten Anders Mol/Christian Sörum das Team, das es zu schlagen gilt. Michal Bryl/Grzegorz Fijalek aus Polen, Titelverteidiger Evandro Goncalves (Brasilien) mit seinem neuem Partner Bruno Schmidt und die Russen Oleg Stojanowskij/Wjatscheslaw Krasilnikow gelten als Hauptkonkurrenten.
- Preisgeld: Eine Million US-Dollar, derzeit 879.535 Euro. Die Sieger erhalten jeweils 60.000 Dollar (52.770 Euro) und erspielen sich für ihr Land einen Startplatz bei den Sommerspielen 2020 in Tokio. Bei der WM werden auch Punkte für die Olympiaqualifikation vergeben, so viele wie bei keinem anderen der mehr als 20 Qualifikationsturniere. Die Ausscheidung für Tokio endet Mitte Juni 2020. Pro Land und Geschlecht dürfen zwei Teams mitspielen.
- Fernsehen: Sport1 überträgt zahlreiche Spiele im Free-TV zeigt zudem täglich gegen 21.30 Uhr Zusammenfassungen. Der Sender plant mehr als 25 Stunden Liveberichterstattung. ARD und ZDF zeigen die gesamte Woche über Beachvolleyball vornehmlich nachmittags im Livestream. An diesem Freitag und am morgigen Sonnabend gibt es Berichte im Fernsehen im Rahmen der Übertragungen der Frauenfußball-WM. An diesem Sonntag zeigt die ARD von 13 Uhr an Gruppenspiele. Die Endspiele am 6. Juli (Frauen) und am 7. Juli (Männer) sind bei den öffentlich-rechtlichen Sendern im TV zu sehen. Dazu werden alle Spiele vom Live-streamingdienst DAZN übertragen. Insgesamt werden Bilder von der WM in mehr als 70 Ländern gezeigt.
- Deutsche Spiele am Freitag (alle Center-Court): 13 Uhr, Gruppe A: Ittlinger/Laboureur – Michelle/Pati (Paraguay); 14 Uhr: Gruppe B: Hermannova/Slukova (Tschechien) – Körtzinger/Schneider; 16 Uhr, Gruppe B: Plavins/Tocs (Lettland) – Bergmann/ Harms; 17 Uhr, Gruppe D: Liliana/Elsa (Spanien) – Bieneck/Schneider; 18 Uhr, Gruppe J: Larsen/Stockman (USA) – Kozuch/Ludwig; 20.30 Uhr, Gruppe A: Solberg/ Felipe (Brasilien) – Erdmann/Winter.