London. Siebenkämpferin Carolin Schäfer musste viele Rückschläge wegstecken. In London holte sie bei der Leichathletik-WM die Silbermedaille.
Pizza. Oder etwas in der Richtung. „Was richtig fettig ist und ungesund“, schwelgte Carolin Schäfer in Vorfreude. Monatelang musste die Siebenkämpferin streng Diät halten. Nun ist die Saison vorbei, endete mit Silber bei der Leichtathletik-WM in London hinter der Belgierin Nafissatou Thiam. „Ein Traum hat sich erfüllt“, sagt die junge Frau. So sieht sie aus. Glücklich.
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Der Traum, der sich erfüllt hat, ist ihre erste Medaille bei einem ganz großen Wettkampf. Schon 2008 wurde die 25-jährige Hessin U20-Weltmeisterin. Seitdem galt sie als das Talent, das irgendwann bei den Frauen auftrumpfen würde. Doch es gab immer wieder Rückschläge.
Trainingslager musste ausfallen
Den schlimmsten 2015, als ihr Freund starb, der einen Bahnübergang überquert hatte und dabei von einem Zug erfasst worden war. Schäfer hat weitergekämpft. In Rio bei den Olympischen Spielen 2016 wurde sie Fünfte. Doch als die Vorbereitung auf London beginnen sollte, kam der nächste Schock. Ihr Trainer Jürgen Sammert litt plötzlich unter Herzrhythmusstörungen. „Jürgen ist für mich eine Vaterfigur“, sagt sie. Der 61-Jährige muss kürzer treten. Statt ins Trainingslager auf Lanzarote ging es zur Vorbereitung nach Saarbrücken. „Hat uns nicht geschadet“, sagt Schäfer, „solche Dinge schweißen ein Team zusammen.“
Was folgte, war die beste Saison ihrer Karriere. Mit 6836 Punkten beim Meeting in Götzis landete sie auf Platz zwei der Jahresbestenliste hinter Thiam – diese Reihenfolge bestätigte sich nun bei der WM. Das soll erst der Anfang sein. Aber alles hat seine Zeit. Für den Moment zählte nur: Pizza!