Hochfilzen. Laura Dahlmeier trägt die größten deutschen Hoffnungen bei WM in Hochfilzen. Die wichtigsten Fakten zu den Titelkämpfen, die Donnerstag beginnen.

Hochfilzen ist nach 1978, 1998 und 2005 bereits zum vierten Mal Austragungsort der Biathlon-Weltmeisterschaft. Die Gemeinde am Pillersee in Österreich hat zwar nur 1000 Einwohner, doch wenn die besten Skijäger der Welt ab Donnerstag um die Medaillen kämpfen, werden die Zuschauerplätze voll besetzt sein. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den Titelkämpfen in der beliebtesten deutschen Wintersportart.

Welchen Stellenwert hat die Mixed-Staffel, mit der die WM am Donnerstag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) beginnt?

Seit der Einführung des Wettbewerbs 2005 ist die Bedeutung der Staffel, in der erst zwei Frauen und dann zwei Männer auf die Strecke gehen, um ein Vielfaches gestiegen. Am Donnerstag gehen fast alle Nationen mit ihren besten Biathleten an den Start. Erstmals dabei ist auch die stärkste Deutsche, Laura Dahlmeier, die mit Vanessa Hinz, Arnd Peiffer und Simon Schempp die erste Medaille holen will. Im Vorjahr hatte Dahlmeier in Oslo noch freiwillig auf das erste Rennen verzichtet und anschließend bei fünf Starts fünf Medaillen gewonnen. Die Stimmung im deutschen Team ist glänzend, wie ein Zitat von Vanessa Hinz beweist. „Ich übergebe trotzdem immer noch an ein Mädel, ich darf keinem Buben auf den Arsch hauen“, sagte Hinz, die als Startläuferin nominiert ist und an Laura Dahlmeier übergeben wird.

Welche Chancen haben die Deutschen bei den Titelkämpfen?

Sehr gute. Nicht nur in der Mixed-Staffel, sondern auch in der Frauen- und Männer-Staffel, obwohl Franziska Preuß krankheitsbedingt ausfällt. In den Einzel-Wettbewerben liegen die Hoffnungen vor allem auf Laura Dahlmeier, die in der Weltcup-Gesamtwertung an erster Stelle liegt. Bei den Männern sind Peiffer, Schempp und Erik Lesser an guten Tagen in der Lage, auf das Podium zu kommen.

Kann Laura Dahlmeier bei der WM in die Rolle der zurückgetretenen Magdalena Neuner schlüpfen?

Aus sportlicher Sicht ist der 23-Jährigen Dahlmeier bei der WM alles zuzutrauen. Um Neuner einzuholen, müsste sie allerdings noch einige Jahre weiter machen. Neuner hat zwölf WM-Titel und zwei olympische Goldmedaillen gewonnen. „Wir sind unterschiedliche Typen“, sagte Dahlmeier der Sport Bild. „Magdalena war immer eine Perfektionistin und hat alles geplant. Für sie war immer wichtig, in vertrauter Umgebung zu sein. Ich bin dagegen superspontan.“

Wer sind die größten Konkurrenten der deutschen Asse?

Bei den Männern überstrahlt Martin Fourcade alle. Der Franzose ist seit Jahren der herausragende Biathlet im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Bei den Frauen ist die Tschechin Gabriela Koukalova die große Herausforderin von Dahlmeier.

Welche Rolle spielt das Thema Doping bei der WM?

Eine große. 170 Sportler hatten in einem Brief härtere Strafen gegen Dopingsünder gefordert. Der Weltverband hat Tjumen wegen der schweren Dopingvergehen in Russland die WM 2021 entzogen. Die Russen kündigten am Mittwoch an, gegen diese Entscheidung vorzugehen.