Melbourne. . Rafael Nadal gewinnt ein episches Tennismatch gegen Grigor Dimitrow. Nun wartet bei den Australian Open der alte Rivale Roger Federer.

Wie oft hatte die Tennis-Welt im vergangenen Jahr mit einem Anflug von Nostalgie darüber diskutiert, ob es noch einmal ein großes Finale und einen großen Titel für Roger Federer oder Rafael Nadal geben würde. Beide Fragen können nun laut mit ja beantwortet werden, einer der beiden wird am Sonntag (9.30 Uhr dt. Zeit/Eurosport) eine Trophäe bei einem Grand-Slam-Turnier in den Händen halten. Aber viel mehr an Aufregung, Spannung und Action als beim Sieg des Spaniers im Halbfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov (6:3, 5:7, 7:6, 6:7, 6:4) wird wohl kaum in das Spiel der alten Rivalen passen.

Dimitrov trieb Nadal an seine Grenzen und darüber hinaus, und auch er hätte den Sieg nach knapp fünf Stunden verdient gehabt. Man kann davon ausgehen, dass unter den Millionen von Zuschauern vor den Fernsehschirmen auch Roger Federer saß; erst neulich hatte der Schweizer zugegeben, während eines Grand-Slam-Turniers laufe der Kasten in seinem Hotelzimmer fast pausenlos. Dimitrov war verständlicherweise enttäuscht, er sagte: „Für mich war es eine Ehre, so ein Spiel gegen Nadal zu machen. Das zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

Nun treffen sich Federer und Nadal zum neunten Mal im Finale eines Grand-Slam-Turniers, und damit hätte vor Beginn des Australian Open ebenso niemand gerechnet wie mit einem Endspiel zwischen Serena und Venus Williams (Samstag, 9.30 Uhr dt. Zeit/Eurosport). Kaum zu glauben, dass seit der letzten Begegnung in einem Spiel um den Titel bei den French Open in Paris 2011 tatsächlich schon fast sechs Jahre vergangen sind.

Zusammen sind die Finalisten 65

In Melbourne standen sich Federer und Nadal einmal gegenüber – 2009. Federer verlor ebenso wie fünf weitere der insgesamt acht Spiele um den Titel. Sein letzter Sieg im gemeinsamen Finale eines Grand-Slam-Turniers ist fast zehn Jahre her. Vor ein paar Tagen hatte er zugegeben, neben seinem Landsmann Stan Wawrinka, den er im Halbfinale geschlagen hatte, gebe es keinen, der sein Spiel so gut kenne wie Nadal. Der hat nun den Vorteil, sich in der Begegnung mit Dimitrov schon auf Federers Stil eingestellt zu haben.

Die Finalisten der Männer bringen es zusammen auf 65 Jahre, Venus und Serena Williams sind zusammen 71. Noch nie in der Zeit des Profitennis ergab sich zusammengerechnet so ein Wert.