Melbourne. Roger Federer träumt von seinem 18. Grand-Slam-Titel. Der 35-Jährige zog in Australien gegen Landsmann Stan Wawrinka ins Endspiel ein.

Schwer zu sagen, wovon ein viel beschäftigter Mann mit vier Kindern und einem anstrengenden Beruf am Ende eines anstrengenden Tages träumt – vom Finale der Australian Open offensichtlich nicht. In seinen verrücktesten Momenten habe er sich nicht vorstellen können, beim ersten Grand-Slam-Turnier nach sechs Monaten Auszeit um den Titel zu spielen, sagte der 35-jährige Roger Federer Donnerstagabend nach seinem Sieg in fünf bewegten Sätzen gegen Stan Wawrinka (7:5, 6:3, 1:6, 4:6, 6:3) in Melbourne.

Im Finale trifft Federer auf Dimitrov oder Nadal

Aber genau das ist nun Realität. Und gemessen an der Reaktion der 15 000 Zuschauer gibt es offenbar keine Idee, die schöner sein könnte zwischen Tag und Traum. Mit einem Jubelsturm wie bisher in jedem Spiel seiner Australien-Tournee 2017 wurde Federer empfangen, und als er das Spiel gewonnen hatte, wackelten die Wände.

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Mehr als eine Stunde lang sah es nach einem souveränen Sieg Federers aus, der präsenter wirkte, spritziger und konsequenter. Doch nach einer medizinischen Auszeit vor Beginn des dritten Satzes kam Wawrinka gestärkt zurück und gewann die Sätze drei und vier.

In diesem Moment erinnerte man sich an die letzte Partie, die Federer bei einem Grand-Slam-Turnier nach einer 2:0-Satzführung verloren hatte, das Halbfinale der US Open 2011 gegen Novak Djokovic – das er nach zwei Matchbällen verloren hatte. Er konnte von Glück sagen, dass Stan Wawrinka seine Chance nicht nutzte. Federers Schlusspunkt zum Sieg ging fast unter in grandiosem Getöse. Nun werden die Leute ihren Liebling also noch mal feiern können. Sonntagabend im Finale gegen Rafael Nadal oder Grigor Dimitrov, die am Samstag (9 Uhr/Eurosport) aufeinandertreffen.