Tjumen/Willingen.. Am Mittwoch beginnt die Biathlon-Europameisterschaft im russischen Tjumen. Die Schwestern Karolin und Nadine Horchler starten mit dem klaren Ziel, Edelmetall zu gewinnen.
Die Landschaft, die Stadt, das Biathlonstadion – alles ist fast perfekt. Nicht umsonst wird das russische Tjumen auch „Perle Sibiriens“ genannt. Karolin Horchler widmet all dem genau einen Satz: „Das freut mich.“ Aber es interessiert die 26-Jährige nicht. Sie ist fokussiert auf etwas anderes – auf die an diesem Mittwoch beginnende Biathlon-Europameisterschaft.
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Denn für die aus Ottlar stammende Horchler geht es nicht nur darum, eine im Großen und Ganzen zufriedenstellende Saison möglichst mit einer EM-Medaille zu krönen. Ende September endet ihre Zeit als Sportsoldatin bei der Bundeswehr – und eine Medaille wäre zusätzlich zum vor kurzem mit Platz neun in Canmore erreichten besten Weltcup-Ergebnis ein gutes Argument in den Gesprächen über eine Vertragsverlängerung. Denn nachdem sich die für den WSV Clausthal-Zellerfeld startende Biathletin in dieser Saison so nah wie selten zuvor an einen festen Platz im Weltcup heran kämpfte, steht für Horchler eins felsenfest fest: „Ich will weitermachen, gar keine Frage“, sagte sie der „HNA“.
Mindestens bis 2018, bis zu den Olympischen Spielen. „Dort zu starten ist auf jeden Fall mein großes Ziel“, sagt Horchler. Doch auch das ist Zukunftsmusik, die lauter gestellt wird, wenn dieser Winter vorbei ist und die Vorbereitung auf den nächsten beginnt.
Schwestern starten auch in der Mixed-Staffel
Eine Mannschaftskollegin, der es ähnlich geht wie ihr, kennt sie seit Kindesbeinen. Es ist ihre drei Jahre ältere Schwester Nadine, die in dieser Saison allerdings nicht über Einsätze im zweitklassigen IBU-Cup hinauskam, weil sie in den entscheidenden Qualifikationsrennen ihre Form nicht fand. „Und als ich gut wurde, waren die anderen im Weltcup auch gut“, erklärt die Biathletin des SC Willingen.
Auch Nadine Horchler möchte bei der EM, die an diesem Mittwoch mit der Single-Mixed-Staffel und der Mixed-Staffel beginnt, möglichst eine Medaille gewinnen, um ihre Chancen auf eine Zukunft als Sportsoldatin zu erhöhen. Die Schwestern wohnen in Tjumen nicht nur zusammen unter einem Dach, sondern starten in der Mixed-Staffel gemeinsam mit Matthias Bischl und Florian Graf, während Luise Kummer mit Matthias Dorfer die Single-Mixed-Staffel bestreitet.
Gigantisches Stadion
„Das Stadion ist gigantisch, insgesamt ist alles riesig hier“, erklärt Karolin Horchler doch noch. Und: „Es gefällt mir sehr gut hier.“ Die eine oder andere Horchler-Medaille würde dieses Gefühl noch verstärken.