Houston. Los Angeles hat wieder ein Football-Team. Die Eigner der NFL-Klubs haben zugestimmt, die St. Louis Rams umzusiedeln - um viel Geld zu verdienen.

Das lange Warten hat ein Ende - die National Football League NFL kehrt zurück nach Los Angeles. Hollywood wird nach 21 Jahren wieder Heimat von Amerikas Lieblingssport. Die St. Louis Rams ziehen dorthin zurück, wo sie 1995 herkamen und werden von der kommenden Saison an wieder als Los Angeles Rams antreten. Das entschieden die 32 Team-Besitzer am Dienstag (Ortszeit) mit großer Mehrheit in Houston.

Die Rams hatten bereits von 1946 bis 1979 ihre Heimat in Los Angeles und spielten anschließend von 1980 bis 1994 in Anaheim, ehe der Umzug nach St. Louis erfolgte. Nach dem Liga-Entschluss, den Club zurück nach Kalifornien zu bringen, war in der Mittwochausgabe der Tageszeitung "Los Angeles Times" auf der ersten Sportseite eine Zeichnung mit einem Umzugstruck und einem Straßenschild "Welcome to NFL.A." abgebildet.

San Diego und Oakland träumen auch vom Umzug

Vergangene Woche hatten neben den Rams auch die San Diego Chargers und die Oakland Raiders fristgerecht ihr Gesuch für einen Standortwechsel eingereicht. Während Rams-Eigner Stan Kroenke Pläne für ein Stadion in der Nähe des Flughafens vorlegte, wollten die anderen beiden Vereine, die in den ältesten NFL-Stadien spielen, einen gemeinsamen Neubau in Carson, etwas südlich von L.A., errichten.

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Das 1,7 Mrd Dollar teure Vorhaben fand jedoch nicht die Zustimmung der Clubbesitzer. Diese entschieden sich - wohl auch aus finanziellen Gründen - für Kroenkes angestrebten Prachtbau. "Wenn es darum geht, eine Show zu zeigen, ist dies der absolut beste Plan, den sich jemals jemand für den Sport ausgedacht hat", meinte etwa Jerry Jones, Eigner der Dallas Cowboys, begeistert.

Neues Stadion soll 2,8 Millionen Dollar kosten

Das neue Super-Stadion wird von Privathand finanziert. Die Kosten sollen 2,8 Mrd Dollar betragen. Los Angeles ist nach New York wichtigster Markt und die Pläne sehen vor, das 298 Hektar große Areal in einen Entertainment-Komplex zu verwandeln. Das Football-Stadion soll 70.240 Zuschauern Platz bieten, das Fassungsvermögen kann noch um 30.000 erweitert werden.

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Auch die Chargers könnten hier eine Heimat finden. Die Team-Eigner machten klar, dass man den Club - gegenüber den Raiders - als weiteren Verein in L.A. favorisiere. Die Chargers haben nun ein Jahr Bedenkzeit. Bis zur Fertigstellung der neuen Arena 2019 werden die Rams im Memorial Colosseum spielen, das schon einmal Spielstätte war. St. Louis steht zum zweiten Mal ohne NFL-Team da. 1987 verließen die Cardinals nach 27 Jahren die Stadt und zogen nach Arizona. (dpa)