New York. Titelverteidigerin Serena Williams und ihre Schwester Venus treffen im Viertelfinale der US Open aufeinander. Die “Mission Grand Slam“ geht weiter.
Auf dem Weg zum erhofften Grand Slam muss die Tennis-Weltranglisten-Erste Serena Williams nun ihre Schwester Venus bezwingen. Beide zogen bei den US Open am Sonntag in das Viertelfinale ein und treffen dort am Dienstag zum 27. Mal in einem offiziellen Match aufeinander.
"Ich muss so wie heute spielen oder besser", sagte Serena Williams nach dem 6:3, 6:3 im US-Duell gegen Madison Keys, in dem die 33-Jährige nicht so in Schwierigkeiten geriet wie in den beiden Partien zuvor. "Ich bin stolz auf Serena, und ich denke, sie ist stolz auf mich", meinte Venus Williams nach dem 6:2, 6:1 gegen Qualifikantin Anett Kontaveit aus Estland. Die 35-Jährige hat die US Open 2000 und 2001 für sich entschieden und ist zum 17. Mal dabei.
Serena Williams führt in der Bilanz mit 15:11
In der Bilanz führt Serena Williams nach ihrem jüngsten, klaren Achtelfinal-Erfolg in Wimbledon 15:11. Sollte sich die Titelverteidigerin in New York durchsetzen, würden ihr zum insgesamt siebten Triumph nur noch zwei Siege fehlen. Dann hätte sie zudem die vier wichtigsten Turniere in einem Kalenderjahr gewonnen. Der sogenannte Grand Slam gelang zuletzt Steffi Graf 1988.
Bei den Herren erreichte Vorjahressieger Marin Cilic das Viertelfinale. Der Kroate gewann 6:3, 2:6, 7:6 (7:2), 6:1 gegen Jérémy Chardy. Cilic trifft am Dienstag in der Runde der letzten Acht gegen Jo-Wilfried Tsonga erneut auf einen Franzosen.
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Nach dem Aus von Rafael Nadal überstanden die übrigen Sieganwärter ihre Drittrundenspiele am Samstag. Als Letzter erreichte der 2012 in New York erfolgreiche Olympiasieger Andy Murray am Samstag das Achtelfinale. Der Schotte gewann 6:3, 6:2, 7:5 gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci und trifft an diesem Montag in der Runde der letzten 16 auf den Südafrikaner Kevin Anderson.
Der fünfmalige US-Open-Champion Roger Federer bekommt es nach dem 6:3, 6:4, 6:4 gegen Philipp Kohlschreiber mit Aufschlag-Riese John Isner aus den USA zu tun. Federers Schweizer Landsmann Stan Wawrinka - in diesem Jahr schon French-Open-Sieger - hat in Donald Young ebenfalls einen amerikanischen Gegner. In einem weiteren Achtelfinale spielen der Tscheche Tomas Berdych und der Franzose Richard Gasquet gegeneinander.
Die Weltranglisten-Zweite Simona Halep aus Rumänien - am Montag Kontrahentin von Sabine Lisicki - siegte 6:2, 6:3 gegen US-Qualifikantin Shelby Rogers. Um Viertelfinal-Plätze spielen auch Kerber-Bezwingerin Victoria Asarenka gegen die Amerikanerin Varvara Lepchenko, Ex-Siegerin Samantha Stosur aus Australien gegen die Italienerin Flavia Pennetta sowie die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien gegen die Britin Johanna Konta.
Die Qualifikantin hatte die erkrankte Andrea Petkovic besiegt. (dpa)
Bouchard muss nach Sturz auf US-Open-Achtelfinale verzichten
Die kanadische Tennisspielerin Eugenie Bouchard muss nach einem Sturz in der Umkleidekabine auf ihr US-Open-Achtelfinale verzichten. Wie die Organisatoren mitteilten, sagte Bouchard für die Partie gegen Roberta Vinci aus Italien am Sonntag wegen einer Gehirnerschütterung ab. Vinci trifft am Dienstag im Viertelfinale auf die Russin Jekaterina Makaraowa oder die Französin Kristina Mladenovic.
Die seit kurzem von US-Legende Jimmy Connors trainierte Bouchard war am Freitag gestürzt und hatte sich dabei am Kopf verletzt. Die letztjährige Wimbledon-Finalistin hatte deswegen bereits auf ihre Matches im Doppel und im Mixed am Samstag verzichtet. Die 21-jährige Bouchard ist nach einer Formkrise von Rang fünf auf Platz 25 der Weltrangliste zurückgefallen. (dpa)
Fed-Cup-Chefin Rittner noch immer enttäuscht über Kerbers US-Open-Aus
Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner hat sich auch einen Tag nach dem Ausscheiden von Angelique Kerber bei den US Open enttäuscht über die Niederlage der deutschen Nummer eins gezeigt. Die Kielerin hatte am Samstag in der dritten Runde trotz einer großartigen Leistung 5:7, 6:2, 4:6 gegen die frühere Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka verloren.
"Mir hat selten eine Niederlage so wehgetan", sagte Rittner am Sonntag in New York. Das knapp dreistündige Match habe das Niveau eines Halbfinales oder Finales bei einem Grand-Slam-Turnier gehabt. "Im Moment habe ich immer noch ein trauriges Gefühl für Angie."
Die Fed-Cup-Teamchefin zeigte sich indes erfreut, dass es Sabine Lisicki nach ihrer Aufholjagd gegen die Tschechin Barbora Strycova als einzige Deutsche ins Achtelfinale schaffte. Lisicki hatte nach einem 1:5-Rückstand noch 6:4, 4.6, 7:5 gewonnen.
Die Berlinerin trifft an diesem Montag auf die Weltranglisten-Zweite Simona Halep aus Rumänien. "Sie muss natürlich einen guten Tag haben. Ich glaube, dass es komplett gemischte Karten sind", meinte Rittner. Lisicki müsse gut aufschlagen, mutig returnieren und so spielen wie in der Schlussphase beim Sieg gegen Strycova. Die Weltranglisten-24. verlor drei ihrer bisher vier Partien gegen Halep. (dpa)