Spielberg. Als erste Stadt darf Peking nach Sommer- auch Winterspiele ausrichten. Die Vergabe allerdings stößt auf Kritik - auch bei prominenten Wintersportlern.
Die Skirennfahrer Felix Neureuther, Marcel Hirscher und Aksel Lund Svindal haben die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 an Peking kritisiert. "Wenn man sich die Großereignisse ansieht, das ist denke ich nicht im Sinne des Sports. Das hinterlässt auch den Eindruck bei den Bürgerinnen und Bürgern, dass der finanzielle Faktor beim IOC im Vordergrund steht und nicht der Sport", sagte Neureuther am Samstag mit Blick auf Olympische Spiele in Russland, Südkorea und China sowie die Fußball-WM 2022 in Katar.
Es wundere ihn nach solchen Vergaben nicht, wenn sich die Bevölkerung bei Abstimmungen gegen Großereignisse entscheide. "Man muss die Leute wieder dafür begeistern. Das schafft man nicht, in dem man Spiele an Orte versetzt, wo man erst mal ein paar Milliarden ausgeben muss, dass dort überhaupt Wintersport entstehen kann", sagte Neureuther. Auch die Zuschauerzahlen seien dann oft enttäuschend. "Das ist für den ganzen Sport nicht gut, wenn da nur 2000 oder 3000 Leute zuschauen. Da muss es krachen."
Unterstützung von Hirscher und Svindal
Unterstützung erhielt Neureuther von seinen Kollegen Hirscher und Svindal, die ebenfalls an einem Autorennen im Rahmenprogramm des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) teilgenommen hatten. "In den letzten Jahren geht es ausschließlich nicht mehr um den Sport, sondern um ganz andere Entscheidungen. Das finde ich sehr schade", sagte der viermalige Gesamtweltcupsieger Hirscher.
Der Norweger Svindal sagte mit Blick auf die durch Bürgerentscheide verhinderten Olympia-Bewerbungen in Garmisch-Partenkirchen und Oslo: "Die Leute haben gesagt: IOC? Das interessiert uns nicht." (dpa)