London. Für Deutschlands Nummer eins kommt es in Wimbledon knüppeldick. Gleich in der ersten Runde ist Titelverteidiger Novak Djokovic der Gegner. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen auf Angelique Kerber. Auf die Kielerin wartet zum Auftakt ein deutsches Duell.
Für Deutschlands Tennis-Profis geht es beim Rasen-Klassiker in Wimbledon von Anfang an in die Vollen. Bei den Herren trifft die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber gleich in der ersten Runde auf den serbischen Weltranglisten-Ersten und Titelverteidiger Novak Djokovic. Bei den Damen kommt es zum deutschen Auftaktduell zwischen der Weltranglisten-Zehnten Angelique Kerber und der aufstrebenden Carina Witthöft. Das Turnier beginnt am Montag.
"Ein deutsches Duell in der ersten Runde ist immer blöd, aber wenn man so viele Spielerinnen im Hauptfeld hat, kann das eben passieren", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Die Teamchefin des deutschen Fed-Cup-Teams traut Kerber beim dritten Grand-Slam-Turnier der Saison viel zu. "Wenn sie sich keinen zu großen Kopf macht, kann sie ganz weit kommen", sagte Rittner über ihre Nummer eins.
Kerber könnte im Achtelfinale auf die Dänin Caroline Wozniacki treffen. Topfavoritin Serena Williams, die in London ihren dritten Grand-Slam-Titel in diesem Jahr anstrebt, befindet sich dagegen in der anderen Turnierhälfte.
Unangenehmes Los für Lisicki
Kerber reist mit dem Selbstvertrauen vom Turniersieg in Birmingham an die Church Road. Dass sie in dieser Woche die Veranstaltung in Eastbourne ausgelassen hat, war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Zur traditionellen Players-Party am Donnerstagabend erschien die Kielerin bereits wieder gut gelaunt.
Andrea Petkovic, zuletzt in Eastbourne im Viertelfinale, trifft in der ersten Runde auf die Amerikanerin Shelby Rogers. Das Duell gab es auch zum Beginn der French Open vor rund einem Monat. Damals gewann Petkovic mühelos in zwei Sätzen. Sabine Lisicki spielt bei ihrem Lieblingsturnier zunächst gegen die Australierin Jarmila Gajdosova. "Das ist ein unangenehmes Los. Da wird Sabine gleich voll gefordert", sagte Rittner. Insgesamt sind zehn deutsche Damen für das Hauptfeld qualifiziert.
Kohlschreiber erneut im Pech
Bei den Herren erwischte Kohlschreiber das schwerst mögliche Los. Schon im westfälischen Halle hatte der Augsburger, der in Wimbledon als Nummer 33 der Welt einen gesetzten Status nur um einen Platz verfehlte, Pech mit dem Spielplan. Dort traf Kohlschreiber gleich zum Auftakt auf den Schweizer Roger Federer und schied trotz starker Leistung aus. Immerhin nahm der 31-Jährige die Auslosung mit Humor. Bei Twitter postete er ein Foto mit Djokovic, auf dem der Schützling von Boris Becker ihm den Arm um den Hals legt. "Er hat schon angefangen, mich zu attackieren, bevor das Match überhaupt losgegangen ist", schrieb Kohlschreiber.
Etwas mehr Glück hatten bei der Auslosung die anderen deutschen Profis. Routinier Tommy Haas bekommt es zum Start mit dem Serben Dusan Lajovic zu tun, Nachwuchshoffnung Alexander Zverev spielt bei seiner Grand-Slam-Hauptfeld-Premiere zunächst gegen Teimuras Gabaschwili aus Russland. Insgesamt sind acht deutsche Herren im Hauptfeld dabei. (dpa)