Essen. Telefonieren und surfen im Stadion – das ist zwecklos. Bei zehntausenden Fans geht das Netz in die Knie. Aber einige Vereine rüsten auf: Leverkusen machte 2013 bundesweit den Anfang, jetzt folgen BVB und Schalke. Und wie sieht's in den anderen Stadien der Region aus?
Leverkusen machte mit Rückrunden-Start im Februar 2013 den Anfang – jetzt ziehen weitere Bundesliga-Vereine nach: Auch auf Schalke und beim BVB gibt's bald kostenloses Wlan im Stadion. In der Leverkusener BayArena können Fans das Netz aber nur nutzen, wenn sie zuvor die Bayer04-App heruntergeladen haben.
Aber nicht alle Fans sind von der Idee begeistert. Stadion-Selfies posten? Das Spiel auf Facebook kommentieren? Live-Ticker verfolgen? Das lenke vom Spiel ab, meinen manche. Internet als Stimmungskiller. In Dortmund kann es daher sein, berichten die Ruhr-Nachrichten, dass das Netz nur vor und nach dem Spiel zur Verfügung steht. Währenddessen könnte es abgeschaltet werden – aber fest stehe das noch nicht.
Im Dortmunder Signal-Iduna-Park soll das Wlan laut dem Bericht am 4. Februar an den Start gehen, also pünktlich zum ersten Rückrunden-Heimspiel gegen Augsburg. Der BVB und Partner Huawei hätten die Technik zum Großteil schon im Stadion montiert. Allerdings mit Verzögerung: Eigentlich sollte das BVB-Stadion schon in dieser Saison vernetzt sein. Der Verein wollte den Start-Termin bislang zwar nicht als gesetzt bestätigen, aber die Chancen stünden gut, heißt es.
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Die Veltins-Arena auf Schalke geht auch noch in dieser Spielzeit ans Netz, erklärt Anja Kleine-Wilde von der S04-Pressestelle. Das Wlan sei dann auch bei allen andere Veranstaltungen in der Arena nutzbar. Für den Biathlon kurz vor Saisonstart werde es aber wohl knapp. Auch im Gelsenkirchener Stadion ist Huawei mit von der Partie.
Fürs Rewirpower-Stadion in Bochum ist Wlan noch Zukunftsmusik. Es gebe zwar Überlegungen, von einem Zweitanbieter einen "Social Hotspot" einrichten zu lassen, erklärt VfL-Sprecher Christian Pozo. Aber ein eigenes Netz aufzubauen übersteige die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Schließlich habe man kein Kommunikations-Unternehmen im Rücken wie Schalke und der BVB.
Auch im Borussia-Park in Mönchengladbach gibt's bislang kein Wireless – und das werde sich in naher Zukunft auch nicht ändern. Wlan im Stadion sei nicht geplant, erklärt Andreas Cüppers aus der Borussia-Pressestelle. Man habe aber ein leistungsstarkes UMTS-Netz aufgebaut, um einen guten Handy-Empfang sicherzustellen.
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Der SC Paderborn plant auch noch kein öffentliches Wlan in der Benteler-Arena. Andere Projekte seien derzeit "von größerer Bedeutung", erklärt Pressesprecher Matthias Hack. Der Erstliga-Neuling hatte gerade erst die interne Technik ausgebaut, um den Ansprüchen der Liga zu genügen.
Bei RWE im Stadion Essen ist Wlan ohnehin Utopie – wie für andere kleinere Vereine auch. Für den Verein an der Hafenstraße sei die Technik schlichtweg zu teuer, erklärt Thorsten Steinmann von der Grundstücksverwaltung der Stadt Essen. Allerdings sei der Handy-Empfang in den vergangenen Monaten durch Sender an den Flutlicht-Masten deutlich verbessert worden.