Mainz. . Das ZDF zeigt an den ersten vier Spieltagen nur Bayern oder Dortmund live – und eben nicht Schalke. „Das ZDF muss bei der Auswahl der Spiele berücksichtigen, welche Paarungen bundesweit das größte Interesse bei den Fußballfans in Deutschland finden“, heißt es beim ZDF.

Das ZDF hat gestern entschieden, welche Spiele der am Donnerstag ausgelosten Gruppenphase der Uefa Champions League es in nächster Zeit übertragen wird. Mit Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen haben sich vier deutsche Teams qualifiziert. Im frei empfangbaren Fernsehen aber werden an den ersten vier Spieltagen nur zwei davon zu sehen sein. Schalke gehört nicht dazu. Für Fans der Blau-Weißen ist das nichts Neues. Bereits im vergangenen Jahr hatte es deshalb Ärger gegeben.

Ganz frei, das muss man fairerweise sagen, ist das Zweite bei der Wahl seiner Übertragungen nicht. Denn gezeigt werden darf an jedem Spieltag der Königsklasse des Fußballs nur eine der Partien, die an einem Mittwoch angepfiffen werden. Welcher Klub an welchem Tag spielt, wird allerdings von der Uefa festgelegt.

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Auch keine Bilder von Leverkusen

Die Fernsehsender dürfen sich nur „Paare“ wünschen. Soll heißen: Wenn irgendwie möglich, wird darauf geachtet, dass die besonders attraktiven Vereine nicht am selben Tag spielen. Das sind in Deutschland – auch wenn man das auf Schalke wahrscheinlich anders sieht – Bayern und der BVB. Deshalb bilden in der neuen Saison Dortmund und Leverkusen ein Paar, Bayern und Schalke das andere. Im Vorjahr waren es noch Dortmund und Schalke, die zeitgleich antraten. Was dazu führte, dass keine Vorrundenbegegnung der Knappen frei empfangbar zu sehen war.

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Das ist in dieser Saison zunächst ebenso. Die Mainzer übertragen am ersten und am vierten Spieltag die Heimspiele der Bayern gegen Manchester City und AS Rom. Da kickt Schalke beim FC Chelsea, beziehungsweise in Lissabon. Leverkusen geht es ähnlich. Während Dortmund zweimal zu sehen ist, gibt es von der Werkself erst einmal keine Live-Bilder im ZDF. Nur der Bezahlsender Sky überträgt wie bisher alle Spiele der Champions-League in voller Länge.

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Dieter Gruschwitz, Sportchef des Zweiten nennt auf Anfrage noch einmal das entscheidende Kriterium. „Das ZDF muss bei der Auswahl der Spiele berücksichtigen, welche Paarungen bundesweit das größte Interesse bei den Fußballfans in Deutschland finden. Dabei sind natürlich auch die Erfahrungen aus der Vergangenheit ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung.“

Wühlt man ein wenig im Quotenarchiv, ist die Sache klar. Bei Spielen mit Beteiligung von Schalke 04 schalteten etwa in der Saison 2013/14 durchschnittlich 6,56 Millionen ein. Stand eine Partie von Borussia Dortmund auf dem Programm, sahen durchschnittlich 9,45 Millionen Fans zu. Bei Begegnungen von Bayern München saßen sogar 9,89 Millionen vor den Fernsehgeräten.

Heldt verzichtet auf Abteilung Attacke

Da hat das ZDF wenig Spielraum. Schließlich zahlt der Sender für die Übertragungsrechte jährlich geschätzte 50 Millionen Euro aus TV-Gebühren. Deshalb müsse man, heißt es hinter vorgehaltener Hand, auch als öffentlich rechtlicher Sender natürlich zeigen, was die beste Quote bringe.

Schalke-Sportdirektor Horst Heldt, der im vergangenen Jahr noch die Abteilung Attacke gegen die Mainzelmännchen anführte, reagierte gestern sehr zurückhaltend. „Es ist das gute Recht des ZDF zu entscheiden, welche Spiele es überträgt.“