Essen. . Schalke-Ex-Trainer Ralf Rangnick geht es knapp fünf Monate nach seinem dem Aus wegen Burnout wieder besser. Am Samstag stellte sich Rangnick im “Aktuellen Sportstudio“ erstmals nach seinem Ausstieg der Öffentlichkeit. Im Sommer will er wieder als Trainer im Profifußball agieren.

Dem früheren Schalke-Trainer Ralf Rangnick geht es nach seinem Burnout wieder deutlich besser. In der nächsten Saison will Rangnick wieder auf der Trainerbank sitzen. Die Atmosphäre in den Stadien, die Arbeit mit den Spielern und eine Mannschaft zu formen – das hat der 53-Jährige vermisst. „Darauf freue ich mich am meisten“, sagte er am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF.

Seit dem Rücktritt als Trainer von Schalke 04 sind fünf Monate vergangen. Zeit, in der Rangnick sein Leben umgekrempelt hat. „Für mich war es wichtig, sich um mich selbst zu kümmern“, verrät er. Er achte nun mehr auf seine Ernährung, gönne sich Ruhepausen und treibe wieder Sport.Kurzum: Es geht ihm deutlich besser. Das konnten auch die Fernsehzuschauer sehen. Im ZDF zeigte sich ein Mann, der frisch und erholt wirkte. Dass er noch vor wenigen Monaten so ausgelaugt war, dass er sich seinem Trainerjob nicht mehr gewachsen fühlte, mochte man kaum glauben.

Rangnick sieht Burnout-Ausstieg nicht als Manko

„Nach langer und reiflicher Überlegung bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich eine Pause brauche“, hatte Rangnick seine schwere Entscheidung damals begründet. „Mein derzeitiges Energielevel reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein und insbesondere die Mannschaft und den Verein in ihrer sportlichen Entwicklung voranzubringen.“

Das hat sich mittlerweile geändert. „Ich fühle mich jetzt wieder in der Verfassung, eine Mannschaft zu übernehmen“, sagte der 53-Jährige. Welcher Verein es sein könnte, ließ Ralf Rangnick offen. Auf Spekulationen ließ er sich nicht ein: „Es macht keinen Sinn, über einzelne Vereine nachzudenken.“

Sorgen, ob sein Burnout die Rückkehr auf die Fußballbühne erschweren könnte, hat Rangnick keine. „Zum Zeitpunkt der Entscheidung habe ich daran nicht gedacht“, so der Trainer. Und auch heute scheint für Rangnick sein Comeback nicht in Frage zu stehen. In Ruhe will er es auf sich zukommen lassen. Dass sein Name schon jetzt wieder in Trainer-Diskussionen fällt, nimmt der 53-Jährige gelassen. „Ich werde es nicht verhindern können, dass meine Name jetzt wieder eine Rolle spielt.“

Rangnick fand Ruhe bei seiner Familie

Dass der Rücktritt bei Schalke aber ein Einschnitt für ihn war, daran ließ Rangnick keinen Zweifel. „Für mich war es selber irritierend“, gesteht er. Der Fußballtrainer war immer ein überschäumender, energiegeladener Mensch, der so etwas wie Burnout nicht kannte. Als Folge des pfeifferschen Drüsenfiebers änderte sich das. Plötzlich fehlten ihm das Feuer und die Freude an seinem Job. Er war schlichtweg ausgebrannt. „Meine Blutwerte waren katastrophal“, so Rangnick. Hinzu kam die hohe mentale Belastung.

Ralf Rangnick brauchte Abstand. Seinen Ruhepol fand er bei seiner Frau und den Kindern. Den Fußball verfolgte er nur mit seinen Söhnen Kevin (20) und David (16) zu Hause in Backnang (bei Stuttgart) vom Fernseher aus. Zu Spielen ins Stadion ist er nicht gegangen.

Auch in Zukunft will er an seinem neuen Lebenswandel festhalten. „Die Zeit muss man sich konsequent nehmen“, so Rangnick.