Köln. Die Deutsche Fußball Liga plant nach Angaben der Süddeutschen Zeitung bei der nächsten Ausschreibung der Bundesliga-Rechte mit zwei Szenarien. Eines schließt die Free-TV-Verwertung vor 21.45 Uhr aus. Damit stünde die Sportschau vor dem Aus.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant bei der anstehenden Ausschreibung der Bundesliga-Rechte auch mit einem Szenario ohne die ARD-Sportschau. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Dienstag-Ausgabe berichtet, soll ein mögliches Alternativmodell dem Pay-TV mehr Exklusivität und der Liga damit mehr Geld sichern. Anstelle der Highlight-Verwertung im Free-TV in der ARD samstags um 18.30 soll bei diesem Modell ab der Saison 2013/2014 eine Art Web-Sportschau um 19.00 Uhr den frei empfangbaren Markt bedienen. Im Free-TV soll die Zusammenfassung des Spieltags dann erst ab 21.45 Uhr zu sehen sein.

Die DFL wollte am Dienstag inhaltlich zu dem Bericht keine Stellung nehmen, erklärte aber: "Wir haben dem Bundeskartellamt erste Überlegungen zukommen lassen, wie die Ausschreibung durchgeführt werden kann. Darüber wird derzeit gesprochen."

Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt hatte zuvor bereits im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) erklärt: "Die Gespräche wurden von beiden Seiten diesmal bewusst frühzeitig begonnen, um Unklarheiten rechtzeitig beseitigen zu können. Wir müssen nun zunächst den Markt ermitteln, um festzustellen, welche Wirkungen die Zentralvermarktung hat und ob es konkrete wettbewerbliche Probleme mit den von der DFL geschnürten Paketen geben könnte."

Bei der Zentralvermarktung der Medienrechte ab der Saison 2013/14 plant die DFL zudem mit dem bisherigen Modell, das aktuell der ARD-Sportschau die Berichterstattung ab 18.30 Uhr am Samstag erlaubt. Das Kartellamt muss nun in den kommenden Wochen entscheiden, ob beide Ausschreibungsszenarien wettbewerbstechnisch unbedenklich sind. (sid)