Essen. . ARD und ZDF weisen die Kritik der Leichtathleten zurück, zuviel Fußball im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu übertragen. Sie mahnen allerdings, durch steigende Kosten der Fußball-Rechte könnten anderen Sportarten in Zukunft zu kurz kommen.

ZDF-Intendant Markus Schächter und die ARD-Vorsitzende Monika Piel haben Kritik von Leichtathletik-Sportlern an der Programmgestaltung der Sender zurückgewiesen. In einem offenen Brief an die Athletensprecherin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Susanne Hahn, betonten sie am Donnerstag, die Leichtathletik werde in den öffentlich-rechtlichen Programmen immer ein wichtiger Bestandteil sein und bleiben.

ARD und ZDF hätten dem internationalen Leichtathletikverband IAAF "ein sehr faires und für den deutschen Fernsehmarkt adäquates Angebot" für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 und 2013 gemacht, hieß es weiter in dem Schreiben. Dies sei "leider abschlägig beschieden" worden. Den Sendern könne nicht die Verantwortung dafür zugeschoben werden, dass die Leichtathletik-WM nicht live im öffentlich-rechtlichen Rundfunk übertragen werde.

50 verschiedene Sportarten im Programm

Die Welt- und Europameisterschaften hätten in der Vergangenheit immer zum Programm von ARD und ZDF gehört, "und werden dies auch zukünftig, sofern ein Erwerb der Übertragungsrechte zu marktgerechten Preisen möglich ist". Beide verwiesen zudem auf weitere Leichtathletik-Events wie die deutschen Freiluft-Meisterschaften, die im Programm gezeigt würden.

ARD und ZDF berichteten in Live-Sendungen sowie "Sportschau", "Sportreportage" und dem "Aktuellen Sportstudio" über rund 50 verschiedene Sportarten pro Jahr allein in ihren Hauptprogrammen, fügten Piel und Schächter hinzu.

Zahlreiche aktuelle und ehemalige namhafte Athleten der deutschen Leichtathletik hatten sich in einem offenen Brief an die Sender-Verantwortlichen gewandt, um doch noch eine Live-Übertragung von den diesjährigen Weltmeisterschaften aus Daegu in Südkorea (27. August bis 4. September) zu erreichen. In dem Schreiben hieß es auch: "Angesichts der immer weiter steigenden Kosten für Fußballrechte befürchten wir bei gleichbleibendem Gebührenaufkommen, dass die Sportarten jenseits des Fußballs mehr und mehr aus den Programminhalten des Hauptprogramms von ARD und ZDF gedrängt werden." (dapd)