Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen freute sich beim 1:0 (0:0)-Erfolg über Bundesligist FC Schalke 04 nicht nur über ein sehr gutes Spiel, sondern auch über eine ordentliche Einnahme. Schalke ließ jeglichen Siegeswillen vermissen und der Nachwuchs der Knappen blieb hinter der Erwartungshaltung zurück.
Kein gutes Wochenende für Schalkes Trainer Jens Keller. Samstag verlor seinen erste Mannschaft beim Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln 1:2. Sonntag setzte es eine 0:1-Niederlage beim Regionalligisten RWO. Dort trat Schalke immerhin mit fünf gestandenen Bundesliga-Profis und hochkarätigem Nachwuchs an, ließ sich von den agilen Gastgebern aber nahezu die gesamte Spielzeit den Schneid abkaufen. Also war’s ein schönes Wochenende für RWO-Trainer Peter Kunkel: „Ich habe ein gutes Spie gesehen, wir haben verdient gewonnen.“ Das Tor des Tages erzielte David Jansen mit einem beherzten Schuss von der Strafraumlinie.
David Jansen trifft für RWO in der 51. Minute
Halb geht der Treffer auf das Konto von Neuzugang Patrick Schikowski. Der hatte sich den Ball in einer starken Aktion im Mittelfeld erobert, zwei Schalker umkurvt und am Strafraum auf Jansen abgelegt. Der schoss dann gegen Timo Hildebrand ein (51.). Schikowski hinterließ nicht nur in dieser Szene einen starken Eindruck, sondern gefiel mit vielen gelungenen Aktionen gegen die Schalker Defensive um Felipe Santana und Benedikt Höwedes. Tim Hoogland und Sead Kolasinac komplettierte die prominent besetzte Schalker Viererkette. Sattelfest geht aber anders, denn Rot-Weiß hatte schon im ersten Durchgang die klareren Chancen. Erst startete Schikowski ein aussichtsreiches Solo (11.), dann setzte er den Ball aus kurzer Distanz nach Zuspiel von Rhys Tyler und Gideon Jung an den Pfosten (28.). Schalke hatte bis auf einen Freistoß von Leon Goretzka im ersten Durchgang nichts zu melden, Niklas Hartmann war auf dem Posten. Kunkel: „Ich habe mich für Schikowski gefreut. Was er in Eins-gegen-Eins-Situationen gezeigt hat, war klasse.“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte er Marcel Landers , Pascale Talarski und Kevin Krystofiak. Letzterer rückte in die Innenverteidigung, die beiden Offensivkräfte sorgten vorn für noch mehr Wirbel. RWO war plötzlich drückend überlegen, das Tor war die logische Folge. Schalke hingegen wirkte müde und lustlos, fand eigentlich nie ein Mittel gegen die sicher stehende Verteidigung um Jörn Nowak und Felix Haas, später Krystofiak. Auf den Außenpositionen hatten Christoph Caspari und Benjamin Weigelt so weit alles im Griff, dass sie sich oft in den Spielaufbau einschalteten.
Die Oberhausener waren dem zweiten Tor immer näher als Schalke dem Ausgleich. Nowak vergab nach einer Ecke aus 14 Metern knapp (68.), Michael Smykacz setzte einen Schuss aus 22 Metern hauchdünn am Gehäuse vorbei (73.). Auch als Kunkel mit einem Schlag fünffach wechselte ging der Spielfluss nicht verloren. Dies obwohl etwa mit Sebastian Mützel und Ralf Schneider Akteure dabei waren, die in der Hinrunde weit unter Form spielten.
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Erst in der Schlussphase bekam die immer noch hochklassig besetzte Gastelf Chancen. Doch bei einem Kopfball von Tim Hoogland zeigte Hartmann erneut, Chinedu Obasi setzte kurz darauf den letzten Ball gegen das RWO-Tor weit drüber.
Kunkel: „Wir wollen das jetzt nicht überbewerten, aber wir haben eine gute und geschlossene Leistung gezeigt. Schade nur, dass es dafür keine Punkte gab.“
In der Spitze deutete sich mit Schikowski an, dass RWO schwieriger auszurechnen sein wird, wovon auch Jansen profitieren dürfte. Über die Außen kam zudem deutlich mehr Druck, da sich Tyler und Steuke gut in Form zeigten.
Und am Ende freute sich Präsident Hajo Sommers nicht nur über den Sieg, sondern auch über den zugkräftigen Gast: „Heute haben wir mal richtig schön was eingenommen.“