Essen. Die Partie Waldhof Mannheim - RWE ist auch ein Duell der Trainer: Christoph Dabrowski und Bernhard Trares kennen sich aus alten Spieler-Zeiten.
Der überzeugende 3:1-Sieg von Rot-Weiss Essen über die U23 von Borussia Dortmund hallt bei den Fans noch nach, aber Mannschaft und Trainerteam hatten keine Zeit, ihn ausgiebig zu genießen. Bereits am Samstag (14 Uhr, live WDR) wartet im Carl-Benz-Stadion zu Mannheim die nächste anspruchsvolle Aufgabe auf die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski. Gegner Waldhof ist gerade im Aufwind unter seinem neuen Trainer Bernhard Trares und will mit einem Heimsieg über seinen alten Trainerkollegen flugs die Abstiegsplätze verlassen.
Kleiner Vorteil für die Essener: Gegner Mannheim hatte noch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Rückreise vom Aachen-Gastspiel (0:0) zu bewerkstelligen, morgens um Drei löschte der Waldhof-Trainer im heimischen Schlafzimmer das Licht, wie er auf der Abschluss-Pressekonferenz verriet. Der Donnerstag gehörte ganz der Regeneration, während Trares und sein Trainerteam sich das Video vom RWE-Sieg über Dortmund anschauten.
Trares: „RWE hatte gegen Dortmund auch Spielglück“
Erkenntnis: In der Spielphilosophie und der Ruhe lägen schon die Stärken von Rot-Weiss, aber Trares hat auch erkannt: „Gegen Dortmund hatten sie schon ein bisschen Spielglück, der BVB war bei den Toren schon ein bisschen naiv, dadurch haben sie gefühlt auch ein leichtes Spiel gehabt, mussten nicht so viel arbeiten, weil die Tore durch individuelle Fehler fielen und Unachtsamkeiten. Wir werden es Essen schon etwas schwerer machen und nicht so einfache Tore zulassen.“
Beim Personalstand hat sich bei den Rot-Weissen in den letzten Tagen nichts verändert. Kelsey Owusu steigert mit seinem Reha-Trainer die Laufleistung, er soll nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Bei Thomas Eisfeld dauert es noch ein bisschen. Robbie d‘Haese hat eine leichte Zerrung, er soll auch nicht mehr so lange brauchen. Bei Celebi und Doumbouya wird es aber noch ein paar Wochen dauern.
„Er hat mir die Tür aufgemacht, um mich mitzunehmen auf die Reise“
Der Stimmung im Team tut dies nach dem Heimsieg keinen Abbruch: „Sie ist jetzt noch ein bisschen besser, wir waren aber auch schon vorher fokussiert, auch wenn es in Ingolstadt nicht zum erhofften Sieg gereicht hat. Gegen BVB haben wir noch einmal einen Zahn zugelegt. Und da ist auch wieder der Funke vom Feld auf die Tribüne übergesprungen, das hat die Mannschaft geschafft. Dieses gute Gefühl wollen wir nun mitnehmen nach Mannheim“, hofft der RWE-Coach.
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An die letzten beiden Auftritte bei den Waldhöfern (2:1 und 2:0) denken die Essener gerne zurück, aber dieses sei nun ein komplett anderes Spiel: „Wir wissen, dass da eine hitzige Atmosphäre herrscht. Sie sind unter ihrem neuen Trainer noch ungeschlagen, eine Mannschaft mit sehr viel Profi-Erfahrung: mit Benatelli, Thalhammer, Boyd, Kobylanski. Bernhard Trares ist ein Trainer, der seiner Mannschaft auch spielerische Lösungen an die Hand geben will. Wir wollen nochmal richtig an die Grenze gehen, um zum Ende der Englischen Woche alles rauszuhauen. Und wir wollen dranbleiben, Punkte holen, um Boden gutzumachen - auch tabellarisch“, so der Plan der Gäste.
RWE-Trainer Dabrowski hat viel von Trares gelernt bei Werder Bremen
Und da ist dann auch noch ein besonderes Trainerduell, schließlich haben Dabrowski und Trares eine gemeinsame Bremer Vergangenheit. „Bernhard ist ein langjähriger Wegbegleiter, ein ehemaliger Mitspieler. Ein guter Trainer, der sehr viel Erfahrung gesammelt hat. Er hat jetzt seinen Herzensverein übernommen, dementsprechend hab ich ihn angerufen und zu seinem Job gratuliert. Wir haben ein bisschen über alte Zeiten geplaudert, er ist immer ein toller Gesprächspartner für mich. Ein Trainer und Mensch, von dem ich mir einiges im Leben abgeguckt habe, weil ich damals ein sehr junger Bursche war und Bernhard ein erfahrener Spieler. Er hat mir die Tür aufgemacht, um mich mitzunehmen auf die Reise.“
Am Samstag wird sich zeigen, wer auf der Reise bislang am meisten für den Job gelernt hat.
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