Mülheim. Beim 2:0-Sieg in der zweiten Runde des Niederrheinpokals beim Mülheimer FC musste Rot-Weiss Essen lange Zeit auf das erlösende zweite Tor warten.

Pflichtaufgabe erfüllt - aber das Weiterkommen stand für Drittligist Rot-Weiss Essen erstaunlich lange auf der Kippe: Wie schon in der ersten Runde des Niederrheinpokals gegen den Bezirksligisten Sterkrade 06/07 mühte sich der Titelverteidiger beim 2:0 (1:0)-Sieg beim Oberligisten Mülheimer FC lange Zeit für das Weiterkommen.

Erst als Kelsey Meisel sechs Minuten vor Schluss zum Endstand einschob, war die Messe im Ruhrstadion gelesen. „Ein Spiel, vor dem ich jedes Mal Respekt habe. Es war keine Glanzleistung, aber wir haben 2:0 gewonnen, sind in der nächsten Runde und werden das Spiel relativ schnell abhaken“, so der erste Kommentar von Christoph Dabrowski.

Der Außenseiter wehrte sich mit allen Mitteln: Hier  Ahmet Uzun (rechts) beim Reißtest bei Gianluca Swajkowski.
Der Außenseiter wehrte sich mit allen Mitteln: Hier Ahmet Uzun (rechts) beim Reißtest bei Gianluca Swajkowski. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Der RWE-Trainer wählte für das Pokalspiel beim Oberligisten die „sanfte Rotation“: Torhüter Golz, Tobias Kraulich, Ahmet Arslan und Ramien Safi erhielten eine Verschnaufpause. Ansonsten war der Drittligist gut beraten, mit fast voller Kapelle im Ruhrstadion aufzukreuzen.

Rot-Weiss Essen erwischt den perfekten Start

Ein frühes Tor war der Wunsch des hohen Favoriten - und er sollte erhört werden. Schon nach sechs Minuten zirkelte Lucas Brumme seinen Eckball auf den Kopf von Kapitän MIchael Schultz, dessen Kopfball vom Innenpfosten hinter die Linie trudelte: 0:1, ein früher Stimmungsdämpfer für das emotionale Mülheimer Publikum.

„Solange es 1:0 steht, besteht immer die Gefahr, dass noch einer durchrutscht“

RWE-Trainer Christoph Dabrowski zum erlösenden 2:0 kurz vor Ende.

Aber der Oberligist war auch in der Folgezeit ernst zu nehmen und zeigte viele gute Ansätze. Der überragende Harding Beira ließ auf seiner linken Abwehrseite RWE-Neuzugang Joseph Boyamba überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Wenn was bei Rot-Weiss in der ersten Halbzeit nach vorne ging, dann über die Seite mit Brumme und Kelsey Meisel, die schon gut miteinander harmonieren.

Aber der Vorsprung blieb fragil und wurde nach 20 Minuten hart geprüft: Mit einer einzigen Körperdrehung ließ Cem Sabanci Rios Alonso an der Strafraumlinie aussteigen, tauchte frei vor Torhüter Felix Wienand auf, der aber per Fußabwehr diese große Mülheimer Ausgleichschance zunichte machte.

Kelsey Meisel verzog frei vor dem Tor knapp am Pfosten vorbei

Ein Weckruf für die Profis, die ihr Programm aber weiterhin routiniert herunterspulten. Und ab und an auch mal schöne Kombinationen zeigten: Leo Vonic, der ansonsten eine unglückliche Figur abgab, mit dem Pass auf Dion Berisha, der weiter auf Meisel - aber dieser verzog frei vor dem Mülheimer Kasten am linken Pfosten vorbei. Viel mehr tat sich in der ersten Halbzeit nicht.

Für Boyamba war der Arbeitstag schon beendet, für ihn kam gleich nach dem Wechsel Ramien Safi. Nun war auf der rechten Angriffsseite etwas mehr Betrieb bei RWE - aber die Partie blieb auf des Messers Schneide. Das sah wohl auch Dabrowski so, der nach einer knappen Stunde Ahmet Arslan für Berisha brachte. Zuvor gab es noch eine vielversprechende Aktion der Gäste: Kaiser passte in den Lauf von Safi, der nach innen, wo ein Schussversuch von Vonic wieder einmal abgeblockt wurde (58.).

RWE-Glück: Rios Alonso zwang seinen Keeper zur Glanzparade

Dann wurde es knapp für den Favoriten: Erst bediente der starke Beira in der Mitte Robert Molango, dessen Schuss gerade noch von einem Abwehrbein geklärt wurde (67.), dann wurde eine Flanke von Kapitän Mehmet Dalyanoglu von Rios Alonso dermaßen unglücklich abgefälscht, dass Wienand zu einer Glanzparade gezwungen wurde (69.). Von RWE kam in dieser Phase zu wenig.

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Und dann kam doch der Deckel auf die lange Zeit offene Partie: Der eingewechselte Eric Voufack passte im Strafraum quer auf den einlaufenden Meisel: 2:0 nach 84 Minuten - Pokalauftrag erledigt.

Auch wenn Dabrowski natürlich einige Schwächen erkannt hatte: „Wir waren trotzdem nicht zielstrebig genug, um das zweite oder dritte Tor nachzulegen. Dann wäre Ruhe im Karton gewesen, solange es noch 1:0 steht, besteht immer die Gefahr, dass noch einer durchrutscht, darum war es wichtig, am Ende das zweite zu machen“, wurde der RWE-Coach spät beruhigt, bevor es auf die kurze Heimfahrt ging.

Niederrheinpokal: So spielte Rot-Weiss Essen beim Mülheimer FC

RWE: Wienand, Kaiser, Schultz, Rios Alonso,, Brumme, Swajkowski (76. Voufack), Müsel, Berisha (58. Arslan), Boyamba (46. Safi), Vonic (62. Wintzheimer), Meisel (84. d‘Haese).
Tore: 0:1 Schultz (6.), 0:2 Meisel (84.).
Zuschauer: 1359

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