Essen. Drittligist Rot-Weiss Essen hat am Dienstag die Vertragsauflösungen von zwei Spielern vermeldet. Andreas Wiegel geht nach zwei Jahren.
Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen und die Spieler Andreas Wiegel (33) und Aaron Manu (24) gehen ab sofort getrennte Wege. Der Klub gab am Dienstagmorgen bekannt, dass die bis zum Sommer 2025 datierten Verträge beider Spieler vorzeitig aufgelöst wurden. Vor dem vergangenen Wochenende hatte RWE Wiegel und Manu ein Angebot vorgelegt, das diese nun angenommen haben. Zuvor hatte auch Berkant Gedikli (19) einen Aufhebungsvertrag bei Rot-Weiss Essen unterschrieben. Zu den Spielern, die den Klub in diesem Sommer verlassen sollten, gehört nun nur noch Stürmer Moussa Doumbouya. Da dieser an der Leiste operiert wurde, war ein Wechsel zu einem anderen Klub nicht zu realisieren.
Das Kapitel Andreas Wiegel nahm somit ein unschönes Ende an der Hafenstraße. Vor zwei Jahren kam der ehemalige Duisburger vom BFC Dynamo nach Essen und entwickelte sich in seiner ersten Drittliga-Saison bei RWE zu einem Leistungsträger. Auch Wiegel war es zu verdanken, dass der Klassenerhalt im holprigen Aufstiegsjahr gelungen ist. In seiner zweiten Saison warfen Verletzungsprobleme den 33-Jährigen immer wieder zurück. Trainer Christoph Dabrowski kam zu dem Entschluss, in dieser Spielzeit nicht mehr auf Wiegel setzen zu wollen.
Rot-Weiss Essen: Es kam zum Knall mit Andreas Wiegel
Zu Beginn der Vorbereitung folgte der überrschande Knall. Wiegel wurde aussortiert und durfte nicht mehr am Trainingsbetrieb teilnehmen. Sein Berater ging im Gespräch mit dem RevierSport öffentlich auf die RWE-Verantwortlichen los. „Wir kennen das Geschäft und manchmal ist es eben nicht so schön. Wie in diesem Fall. Denn die Art und Weise und der Zeitpunkt dieser Mitteilung an Andi ist für mich einfach unverständlich. Das ist unterste Schublade!“
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Es hatte intern gekracht zwischen RWE und Wiegel, seine Anwesenheit, so der Gedanke der Essener, sollte kein Störfaktor mit Blick auf die Saisonvorbereitung sein. In der offiziellen Mitteilung zu seiner Vertragsauflösung lässt sich zwischen den Zeilen erkennen, wie unterkühlt das Verhältnis zwischen Spieler und Verein in den letzten Wochen war. Zunächst wird die Verabschiedung Aaron Manus thematisiert, in deutlich ausführlicherer Form. Zum Vergleich: Ganze 45 Minuten stand Manu für RWE auf dem Platz. Wiegel, der immerhin zwei Jahre das RWE-Trikot trug und 57 Pflichtspiele für die Rot-Weiss Essen absolvierte, wird am Ende der Mitteilung nur kurz und knapp verabschiedet: „Wir danken Andreas Wiegel für alles, was er für Rot-Weiss Essen geleistet hat, und wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute“, wird Kaderplaner Marcus Steegmann zitiert.
Aaron Manu konnte sich bei Rot-Weiss Essen nicht durchsetzen
Während Wiegel zumindest über längere Phasen seiner RWE-Zeit zu überzeugen wusste, war die Verpflichtung von Manu ein großes Missverständnis. Im Sommer 2023 wechselte der 1,94 Meter große Innenverteidiger vom RWE des Ostens, FC Rot-Weiß Erfurt, an die Hafenstraße zu Rot-Weiss Essen. In einem Jahr kam Manu, der einen Teil der Sommervorbereitung 2023 aufgrund von Achillessehnenproblemen verpasste, gerade einmal auf einen 45-minütigen Pflichtspieleinsatz in der 3. Liga - am 7. Oktober 2023 beim 0:5 gegen den SC Verl wurde er zur Halbzeit eingewechselt. Nach unseren Informationen steht Manu mit einigen Regionalligisten in Verhandlungen. Er könnte schon zeitnah einen neuen Arbeitgeber präsentieren.
Und trotzdem blickt der gebürtige Saarbrücker positiv auf seine RWE-Zeit zurück. Der 24-Jährige sagte am Montagabend gegenüber dieser Redaktion: „Ich behalte den Verein, die Fans und die Stadt in toller Erinnerung und bedanke mich speziell bei meinen Teamkollegen für ein tolles Miteinander. Natürlich hätte ich gerne mehr Einsätze für den Verein gehabt, aber ich hatte leider letztes Jahr mit zwei längeren Verletzungen, eine zu Beginn der Saison, auch etwas Pech. Der Blick geht jetzt nach vorne und ich bin voller Vorfreude auf die kommenden Aufgaben.“