Essen. Rot-Weiss Essen vergeigt den Saisonstart gegen Alemannia Aachen. Zu viele Leistungsträger bleiben unter ihren Möglichkeiten. RWE-Einzelkritik.
Das war viel zu wenig. Vor 19.000 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße unterlag Rot-Weiss Essen zum Start der Drittliga-Saison Aufsteiger Alemannia Aachen mit 1:2 (1:1). Vor allem in der zweiten Halbzeit enttäuschte RWE auf ganzer Linie. Die RWE-Spieler in der Einzelkritik.
Jakob Golz: Muss der RWE-Torwart den Ball vor dem Führungstor der Alemannia durch Anton Heinz zu Kaparos spielen? Diese Frage stellte sich nach dem 0:1. Der flache Aufbau ist jedoch fester Bestandteil des Essener Spiels, Schuld am Gegentor trägt er deshalb nicht. Beim abgefälschten Schuss nach Ballverlust dann machtlos. Auch beim 1:2 ohne Abwehrchance. Note 3
José-Enrique Rios Alonso: Der einzige verbliebene Teil der letztjährigen Abwehrkette. Leistete sich zu Begin der zweiten Halbzeit einen ungewöhnlichen Stellungsfehler. Auch anschließend mit einigen Unkonzentriertheiten. Beim 1:2 zu weit weg von Heinz. Enttäuschende Vorstellung. Note 5
RWE-Kapitän Michael Schultz mit solider Leistung
Michael Schultz: Der neue RWE-Kapitän bringt mit seinen langen Bällen hinter die gegnerischen Ketten ein neues Element ins Essener Spiel ein. Lieferte sich ein hartes Duell mit der erfahrenen Aachener Sturmkante Benschop, die meisten Zweikämpfe konnte Schultz für sich entscheiden. Eine solide Vorstellung, bei den Gegentoren nicht in der Verlosung. Regte in der Schlussphase viele RWE-Fans auf, weil er sich bei einigen Aktionen zu viel Zeit ließ oder den Rückpass auf den Torwart als Lösung wählte. Note 3
Tobias Kraulich: Genau wie Schultz bringt der Zugang aus Dresden viel Zweikampf- und Kopfballstärke ins Essener Spiel, auch bei offensiven Standards immer wieder gefährlich. Am Ball dafür definitiv kein Götze-Ersatz. Technische Mängel, wirkte in einigen Aktion hölzern. Unterlief beim 1:2 nach einem Abstoß den Ball. Note 4
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Ramien Safi: Der Zugang aus Rödinghausen begann auf der rechten Schiene. Machte seine Sache defensiv gut. Im Ballbesitz stand Safi sehr hoch und wurde vor allem von Arslan immer wieder in die Tiefe geschickt. War so an einigen gefährlichen Angriffen vor der Pause beteiligt. In der zweiten Halbzeit ohne Durchsetzungsvermögen. Note 4
RWE-Zugang Kaparas patzt vor dem 0:1
Jimmy Kaparos: Unglückliches Liga-Debüt für den Zugang von Schalke II. Verlor vor dem 0:1 aufgrund eines technischen Fehlers den Ball. Die Verunsicherung war ihm in der Folge anzumerken. Auch kurz vor seiner Auswechslung mit einem Ballverlust, der folgenlos blieb. Aus dem Fehler- vor dem 0:1 wird er lernen müssen, wie schon einige seiner Vorgänger in der letzten Saison. Es ist ein weiter Weg zum Sapina-Ersatz. Note 5
Torben Müsel: Hat aktuell als zentraler Mittelfeldspieler im 3-4-3 noch mehr Verantwortung als in der letzten Saison. Stark im Stellungsspiel, leitete einige gute Angriffe ein, die großen Aktionen fehlten im Spiel nach vorne. Note 4
Ekin Celebi: Ein Jahr musste er verletzungsbedingt auf sein RWE-Debüt warten, gegen Aachen war es endlich soweit. Machte als linker Schienenspieler hinter Brumme defensiv einen ordentlichen Job. Nach vorne ohne Akzente. Ging nach 62 Minuten vom Platz. Note 3,5
Rot-Weiss Essen: Arslan strahlt Torgefahr aus
Ahmet Arslan: Der neue Essener Hoffnungsträger feierte gleich sein Startelf-Debüt. Strahlte zu Beginn des Spiels mit linienbrechenden Pässen und seiner Qualität bei Standards Gefahr aus. Einen seiner Freistöße hätte Schultz verwerten können (18.). Beim 1:1 durch Vonic trat er auch die Ecke. Seinen ersten gefährlichen Versuch nach ruhendem Ball setzte der 30-Jährige auf das Tornetz (40.). Sein erster Assist. Baute nach der Pause ab und war kein Faktor mehr. Dennoch ein vielversprechendes Debüt. Note 3
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Leonardo Vonic: Hatte die beste Essener Torchance im ersten Durchgang, als er Johnen mit einem guten Abschluss zu einer starken Parade (35.) zwang. Bei der anschließenden Ecke war der Kroate da und drückte den Ball zum Ausgleich über die Linie (36.). Vonic war viel unterwegs, deutlich aktiver als in vielen Spielen der letzten Saison. Dass er nach 62 Minuten vom Platz musste, gefiel ihm verständlicherweise nicht. Er gestikulierte und ging dann genervt runter. Note 2,5
Lucas Brumme: Der Linksverteidiger der letzten Saison hat eine neue Aufgabe. Wie schon in der Vorbereitung spielte Brumme auf der linken Seite der offensiven Dreierreihe. Kam in dieser Rolle nicht zur Entfaltung. Verpasste einige Male auch den richtigen Zeitpunkt, selbst abzuschließen. Bekleidete ab der 62. Minute wieder seine alte Position hinten links. Beim 1:2 mit schwachem Zweikampfverhalten. In der Schlussphase etwas druckvoller. Dennoch: Note 5
Manuel Wintzheimer (ab 62. Minute): Bitterer Einstand für den neuen Stürmer. In der 88. Minute traf er den Innenpfosten. Auch in der Nachspielzeit mit einem gefährlichen Abschluss nach starkem erstem Kontakt. Ein Lichtblick. Note 3.
Eric Voufack (ab 62.): Ohne nennenswerte Aktionen in seinen 30 Minuten auf dem Platz. Note 3,5
Thomas Eisfeld (ab 76.): ohne Note.