Essen. Nach dem 6:0-Kantersieg gegen die SG Wattenscheid ist Rot-Weiss Essen nur noch drei Punkte von der Tabellenspitze der Regionalliga entfernt. Doch nun muss gegen den FC Hennef nachgelegt werden - gelingt das Umschalten auf Provinz nicht, war der Sieg am Sonntag wertlos - ein Kommentar.
Geht die Saison nun erst eigentlich los? Es fühlte sich jedenfalls vieles an wie ein Neuanfang. Mannschaft wie Fans als verschworene Einheit, da kam eine Ahnung auf von dem, was die Hafenstraße einst den Ruf einer Festung einbrachte.
Diese Liga ist schon ein wenig verrückt. Noch vor rund vier Wochen drohte die große Langeweile auszubrechen, Viktoria Köln einsam an der Spitze, zeigte einfach keine Schwäche. Und beim direkten Duell an der Hafenstraße, als die Kölner lange Zeit und souverän 1:0 führten, trennten die beiden Kontrahenten in der Liga deklassierende 14 Punkte.
Schon am nächsten Spieltag könnte RWE die Spitze übernehmen
Und nun? Der Top-Favorit schwächelt und sollte das Team von Trainer Pele Wollitz, der sich schon beim leichtsinnigen 1:2 in Essen keine Mini-Krise einreden lassen wollte, auch am Freitag im Top-Spiel gegen Alemannia Aachen die Misserfolgsserie fortsetzen, ja dann könnte Rot-Weiss am Sonntag im Auswärtsspiel beim Schlusslicht FC Hennef tatsächlich mit den scheinbar früh enteilten Überfliegern der Liga gleichziehen. Der Drei-Punkte-Regel sei Dank.
Aber darin liegt ja wohl auch die Crux: Nach zweitligareifer Kulisse geht es nun nach Hennef in die rheinische Tiefebene, auf eine Art Bezirkssportanlage, mit einer Tribüne, die aus drei Sitzreihen besteht. Willkommen in der Provinz. Da gilt es, wieder umzuschalten. „Erst wenn wir dieses schwere Spiel in Hennef gewinnen, haben wir den heutigen Sieg versüßt“, so Sportvorstand Uwe Harttgen. Dem ist nicht zu widersprechen.