Essen. Essen gewinnt die dritte Partie in Folge. Gegen Lotte gelingt ein solider Auftritt, kritische Worte gibt es jedoch auch. Die Stimmen zum Spiel.

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Simon Engelmann musste sich in den vergangenen Wochen gedulden. Zwar traf der Stürmer von Rot-Weiss Essen regelmäßig, aber ein Tor vor heimischer Kulisse blieb im bislang verwehrt. Am Samstagmittag war es nun endlich soweit, der Name des Stürmers schallte gleich zweimal durch das Stadion an der Hafenstraße. In der Partie gegen die Sportfreunde Lotte traf Engelmann doppelt, RWE gewann die Begegnung am Ende mit 3:1. „Es ist ganz schön mal vor dieser Kulisse zu treffen. Es war längst überfällig und alles im allem ein sehr souveräner Sieg für uns“, sagte Engelmann.

Schon früh kontrollierte Rot-Weiss das Spiel und erarbeitete sich mehrere Chancen. Sogar einen Elfmeter bekam Essen zugesprochen, nachdem Isiah Young im Strafraum gefoult wurde. Den Strafstoß von Zlatko Janjic, flach in die linke Ecke, konnte Lottes Torwart jedoch parieren. „In der ersten Halbzeit haben wir den Dosenöffner leider nicht genutzt, um auch besser in das Spiel reinzukommen. Aber ich glaube gerade nach dem verschossenen Elfmeter haben die Jungs das gut weggesteckt“, erklärte RWE-Trainer Christian Neidhart.

Rot-Weiss Essen: Engelmann-Gesänge wurden zweimal angestimmt

So hielt Essen den Druck weiter hoch. Das erste Tor fiel dann in der 35. Minute: Isaiah Young setzte sich geschickt auf dem Flügel durch und bediente Simon Engelmann, der die Führung besorgte. Die Westkurve feierte den Torschützen mit Engelmann-Gesängen – sie wurden kurz darauf erneut angestimmt.

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Drei Minuten später legte Essens Cedric Harenbrock für Engelmann auf, der so zum 2:0 einschieben konnte. Wieder schallte sein Name aus der Kurve. Es waren Engelmanns Tore acht und neun in der Regionalliga West. Der 32-Jährige steht damit auf dem zweiten Rang in der Torschützenliste, nur Kölns Florian Dietz traf mit elf Toren öfter.

Der RWE-Stürmer saß zuletzt zweimal auf der Bank, gegen Aachen und Gladbach wurde er später eingewechselt. „Am liebsten will man natürlich immer von Anfang an spielen, aber der Trainer hat mir mal ein bisschen Pause gegönnt. Das muss man akzeptieren als Spieler“, erklärte Engelmann und weiter: „Der Trainer entscheidet das und ich glaube, heute war es ganz gut wieder von Anfang an.“

RWE verliert in der zweiten Hälfte an Spielkontrolle

Die zwei Tore an diesem Tag sprechen für den Stürmer, Trainer Neidhart betonte dabei auch die Teamleistung: „Die Mannschaft hat die Tore perfekt vorbereitet. Und wenn die Stürmer vorne treffen, ist das natürlich immer super. Ich glaube, das gibt Engel auch wieder ein gutes Gefühl. Er ist Torjäger und davon lebt jede Mannschaft.“

Zur Halbzeit führte Essen verdient, mehr wäre möglich gewesen, aber die Führung trotzdem bequem. Lotte strahlte bis dahin kaum Gefahr aus, so konnte RWE sein souveränes Spiel anfangs fortsetzen. Isaiah Young, der schon das 1:0 aufgelegt hatte, traf in der 51. Minute zum dritten Tor des Tages. Im Anschluss verlor RWE jedoch an Spielkontrolle, Lotte kam besser in die Partie. „Nach dem Tor müssen wir einfach cool bleiben, normal muss es zu null bleiben“, erklärte Young. Denn kurz darauf erzielte Cedric Euschen den Anschlusstreffer für die Sportfreunde (68.).

Neidhart erwartet Souveränität über 90 Minuten

Auch Christian Neidhart fand kritische Worte. „In der zweiten Halbzeit kommen wir raus und machen das 3:0, und dann erwarte ich einfach, dass wir mit dem Fuß auf dem Gaspedal bleiben und weiter nach vorne mutiger spielen“, erklärte er. Hinten raus sei er nicht zufrieden gewesen, auch wie sei Team das Gegentor kassierte. „Wir waren so gut im Spiel, da war es total unnötig. Das sind Sachen, die wir deutlich besser machen müssen. Und vor allen Dingen diese Souveränität, die wir in der ersten Halbzeit an den Tag gelegt haben, erwarte ich über 90 Minuten. Die Qualität und die Spieler dafür haben wir.“

Allerdings lobte der Trainer auch die Leistungen in der ersten Hälfte, da habe er die Spielfreude seiner Mannschaft erkannt, RWE habe so gut wie nichts zugelassen. Freuen dürfte sich Neidhart ebenfalls beim Blick auf die Tabelle: Rot-Weiss Essen bleibt weiter Spitzenreiter.