Essen. Titelanwärter RWE löst mit Siegtreffer in allerletzter Sekunde große Emotionen aus. Und präsentiert unerwarteten Hauptdarsteller. Ein Kommentar.

Was für ein magischer Moment an der Hafenstraße. Ganz Rot-Weiss Essen wehrte sich am Schluss mit aller Kraft gegen die drohende Enttäuschung. 1:1 gegen Alemannia Aachen - wieder nur Unentschieden, es wäre das vierte in Folge gewesen, das fünfte in sechs Spielen. Diesmal gegen den Tabellenfünfzehnten, und das auch noch im eigenen Stadion. Wäre nicht gut, gar nicht gut gewesen für den Titeltraum der Gastgeber.

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Dass Rot-Weiss beharrlich bis zum Ende die Chance sucht, ist mittlerweile bekannt. Dass die Essener mit all ihrer Qualität zurückkommen können, haben sie bewiesen: 0:2 in Münster und 3:2 gewonnen. 0:3 in Düsseldorf und ein 3:3 erzwungen. Beide Spiele ein einziges Spektakel. Und das 2:1 gegen Aachen gehört in den gleichen Ordner.

Rot-Weiss Essen erzielt mit der letzten Aktion den Siegtreffer

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Tausendmal probiert, tausendmal ist nichts passiert. Es war mitunter zäh, doch dann hat es doch noch Bumm gemacht. Mit der allerletzten Aktion fiel der erlösende Treffer. Danach brachen alle Dämme. Und damit ist ganz sicher nicht das ungehörige Verhalten der Besucher im Gästeblock gemeint, die aus lauter Frust und Enttäuschung zum Platzsturm ansetzten – was übrigens auch zum Glück erfolglos blieb.

Die Hafenstraße feierte zurecht ihre Sieger. Herrlich ausgelassen und unfassbar glücklich über diese späte, kaum mehr erwartetet Wende. Und sie ließ vor allem Felix Herzenbruch hochleben. Wie der strahlte und sich freute, da ging einem schon das Herz auf. Dieser sympathische Bursche, der sonst nur hinten aufräumen muss, hatte diesmal selbst zur Party geladen. Ein magischer Moment auch für ihn - und man gönnt es ihm.

An einen Durchmarsch ist nicht zu denken

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Die Rot-Weissen hatten ihre Probleme an diesem Tag, der späte Sieg aber ist verdient. Und das Punktepölsterchen an der Tabellenspitze bleibt. Ein Durchmarsch ist derzeit nicht vorstellbar. In der Vorsaison waren der BVB II und RWE die herausragenden Teams, die sich einen Zweikampf lieferten.

Aktuell ist der Wuppertal auf Rang vier gerade mal vier Zähler entfernt, RWO (Sonntag in Düsseldorf) kann noch auf drei Punkte herankommen. Auch das zeigt, dass der Erfolg gegen Aachen nicht nur gut war für die Stimmung und die Bierbuden.

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