Essen. Torwartwechsel bei Rot-Weiss Essen: Jakob Golz stand gegen Köln im Tor, nicht Daniel Davari. So reagiert er auf Christian Neidharts Entscheidung.
„Gewonnen und zu Null, mehr kann man als Torwart nicht erreichen“, sagte Jakob Golz nach dem 2:0 (0:0)-Heimsieg von Rot-Weiss Essen gegen die U21 des 1. FC Köln. Hochzufrieden war der 23-jährige Keeper nach hart umkämpften 90 Regionalliga-Minuten mit dem rot-weissen Auftritt. Dabei war es eine Überraschung, wenn nicht sogar die Überraschung des Freitagabends, dass Golz im Tor von RWE stand.
Eigentlich galt Daniel Davari als klare Nummer eins, bisher zumindest. Der erfahrene 34-Jährige ist immerhin Kapitän von Rot-Weiss. Nach der 0:2-Niederlage in Ahlen in der Vorwoche, bei beiden Gegentoren machte Davari keine gute Figur, stellten sich die Essener Verantwortlichen demonstrativ hinter den Iraner. Nun folgte trotzdem der Wechsel, Davari musste Platz machen für Golz. Und der löste seine Aufgabe gegen die Kölner gut.
Rot-Weiss Essen: Golz ist „sehr froh“ über Neidharts Entscheidung
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Manchmal ging zwar ein Raunen durch das Publikum, wenn Golz am Ball war und eine Lösung mit dem Fuß finden musste, aber das war in Anbetracht des vom Graupelregen durchnässten und völlig rutschigen Rasens kein Wunder. Der Torwart machte das souverän und zeichnete sich in der ersten Halbzeit mit guten Paraden aus, Oliver Schmitt scheiterte mehrfach an Golz. Auch eine Großchance von Mert Kuyucu (37.) vereitelte der neue Mann im Tor glänzend.
„Auf diese Chance habe ich gewartet, seitdem ich unsere Nummer zwei wurde“, erzählte Golz. Immer habe er hart an sich gearbeitet, niemals aufgegeben, stets auf seinen Moment gewartet. Deshalb sei er natürlich „sehr froh“ über die Entscheidung von Trainer Christian Neidhart gewesen, ihn ins Tor zu stellen. Diese Entscheidung fiel nach dem Niederrheinpokalsieg am Dienstag (3:0) gegen die Spvg Schonnebeck. Dort startete Golz bereits.
Köln war allerdings ein härterer Gegner, die Kulisse war zudem größer. Ob er nervös war, weil alle Augen auf ihn gerichtet waren? Golz verneinte, die 10.070 Fans seien ein Ansporn gewesen. „Es ist einfach Wahnsinn, in diesem Stadion zu spielen. Die Fans beflügeln einen, vor allem in den letzten zehn Minuten war das so.“ Beide Tore fielen in den Schlussminuten. Simon Engelmann traf in der 85. Minute zum 1:0, Kleinsorge in der zweiten Nachspielzeitminute zum 2:0.
RWE: Jakob Golz dürfte erst einmal im Tor bleiben
Den Platz zwischen den Pfosten hat er wohl erst einmal sicher. „Für den Moment bin ich drin. Ich hoffe natürlich, dass das so bleibt“, sagte Golz. Konkurrent Davari habe die Entscheidung professionell aufgefasst. „Wir hatten vorher eine gute Atmosphäre im Torwartteam und ich denke, dass sich das durch den Wechsel nicht ändern wird“, ergänzte Golz, für den es bereits am Dienstag in der Regionalliga West weitergeht.
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Dann steht das Derby bei Rot-Weiß Oberhausen an. Die nächste wichtige und harte Partie unter Flutlicht. Golz aber glaubt fest an den Sieg. „Klar ist das ein Derby, da geht es zur Sache. Aber am Ende ist es auch nur ein Fußballspiel“, sagte er. Die drei Punkte seien wichtig, „egal wie“.