Essen. Rot-Weiss Essen bleibt in der Regionalliga West auf Aufstiegskurs. Gegen den 1. FC Köln siegt RWE dank zweier später Treffer mit 2:0 (0:0).
Dieser launische Monat begann für Rot-Weiss Essen mit einem Arbeitssieg: Unter widrigen Bedingungen feierte RWE dank Torjäger Simon Engelmann einen späten 2:0-Sieg, Lohn für einen nimmermüden Kampf ohne spielerische Glanzlichter.
— Rot-Weiss Essen (@rot_weiss_essen) April 1, 2022
Diese Überraschung war RWE-Trainer vor Beginn wirklich gelungen: Beim Blick auf den Aufstellungsbogen suchte man den Kapitän unter den ersten Elf vergeblich. Christian Neidhart hatte den Torhüterwechsel vollzogen, Jakob Golz bekam den Vorzug gegenüber Daniel Davari – und das hatte keine Verletzungsgründe. Die waren bei Felix Bastians (Hüftbeuger) entscheidend, für die Stammkraft reichte es nicht einmal für die Bank.
1. FC Köln II gegen Rot-Weiss Essen zu Beginn offensiv
Aprilwetter vom Feinsten zum Anpfiff, selbst auf der Tribüne saß man im Schneegestöber, eine echte Materialprobe für die technische Ausrüstung. Und die Kölner unterzogen die Gastgeber in den ersten zehn Minuten erst einmal einem Stresstest. Schmitt (9.) und Wydra (10.) versuchten es im Strafraum aus der Drehung, zum Glück wurden die Schüsse zur Ecke abgefälscht.
Dann kamen die Roten besser in Schwung. Eine Traumkombination, eingeleitet von Simon Engelmann, hinaus auf Luca Dürholtz, Thomas Eisfeld kam von hinten angerauscht und setzte den Schuss knapp neben den rechten Pfosten (11.). Eine Minute später glänzte Engelmann erneut als Vorbereiter, seine Flanke setzte Oguzhan Kefkir im vollen Lauf über den Kasten.
Und dann gab es in der 13. Minute endlich Adiolé vom Band: Eisfeld schlug die Ecke, Heber stieg hoch und köpfte ein. In den allgemeinen Jubel dann das schiere Entsetzen, als die Fahne des Assistenten bemerkt wurde. Das Tor wurde aberkannt, angeblich soll Isi Young die Sicht von Torhüter Daniel Adamczyk behindert haben.
Die Rot-Weissen antworteten mit wütenden Angriffen, doch der finale Pass sollte in der Folgezeit nicht mehr gelingen. Und die Kölner, die auf Profiunterstützung gänzlich verzichten mussten, blieben bei ihren Kontern brandgefährlich. Plötzlich stand Schmitt völlig frei vor Golz, der klärte mit breiter Brust. Aber die Nummer 22 zeigte auch Schwächen: Beim 25-Meter-Schuss von Mert Kuyucu ließ Golz den Ball von der Brust ins Feld prallen (37.), um zwei Minuten später wieder glänzend zu reagieren, als wiederum Schmitt frei durch war, aber Essens Keeper zur Stelle war. Das torlose Unentschieden zur Pause ging in Ordnung.
Nach dem Wechsel wurden die Bedingungen nicht besser: Das Schneegestöber blieb, der Boden wurde immer seifiger und die Zweikämpfe immer verbissener. In den ersten 20 Minuten bekamen die Essener in der Vorwärtsbewegung keinen Zugriff, die Versuche nach vorne blieben fahrig und statisch.
Bewegung kam zumindest von der Auswechselbank: Cedric Harenbrock und Marius Kleinsorge kamen nach knapp 70 Minuten für Eisfeld und Kefkir. Gefahr kam nur durch Standards auf: Ecke von Dürholtz, Herzenbruch setzt eine Kopfball-Bogenlampe an, die Kölns Adamczyk mit einer Hand soeben noch klärte (73.). Und mit Kleinsorge kam endlich mehr Leben auf den rechten Flügel: Flanke auf Young, Schuss aus der Drehung, Adamczyk zur Ecke (76.).
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Und dann gab es doch noch die eine Chance: Plötzlich war Young auf und davon, geriet im Strafraum hart bedrängt ins Straucheln, sein Schuss zu kontrolliert, und auch der Nachschuss des eingewechselten Zlatko Janjic blieb zwischen zwei Abwehrbeinen hängen. Zwei Minuten später hatte das Stadion das Schneegestöber vergessen: Freistoß Tarnat, im Gewühl fiel Engelmann die Kugel vor die Füße – die Sache war geregelt: 1:0 (84.), kaum noch erhofft. Und noch eins nachgelegt, als alle Kölner samt Torwart bei Eckball aufgerückt waren, nahm Kleinsorge den Konter auf, schlug einen Haken und befreite RWE von den letzten Sorgen: 2:0 – und Abpfiff.
RW Essen – 1. FC Köln U21 2:0 (0:0)
RWE: Golz, Plechaty, Heber, Alonso, Herzenbruch, Tarnat, Dürholtz (81. Janjic), Eisfeld (69. Harenbrock), Kefkir (69. Kleinsorge), Young, Engelmann (88. Langeserg).
Tore: 1:0 Engelmann (84.), 2:0 Kleinsorge (90+2)
Zuschauer: 10.070