Köln/Essen. Essen spielt 1:1-Unentschieden gegen die U21 vom 1. FC Köln. Die Partie bot einen verschossenen Elfmeter und Debütanten. Die Stimmen zum Spiel.

Auch interessant

Wer die Aufstellung der Kölner U21 am Samstagmittag las, dem fielen gleich mehrere Spieler auf. Um genau zu sein: fünf Stück. So viele Kölner aus dem Profikader standen gegen Rot-Weiss Essen in der Startelf. „Ich glaube, dass Köln in der Konstellation kein zweites Spiel macht“, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart nach der Regionalliga-Partie, und erklärte: „Zweite Mannschaften sind eine komplette Wundertüte, das hast du heute gesehen in der Aufstellung. Eigentlich brauchst du dich auf die Zweiten nicht einstellen, sondern wartest die Aufstellung ab.“

Die Qualität der Kölner Mannschaft zeigte sich dann auch von Beginn an: In der ersten Viertelstunde machte der Gastgeber viel Druck, lief die Essener Defensive frühzeitig an, drängte auf Fehler. Rot-Weiss benötigte etwas Zeit, um in das Spiel zu finden. Aber spätestens in der 18. Minute war es soweit: Nach einem klugen Pass von Dennis Grote traf Simon Engelmann zur 1:0-Führung. „Das war eine gute Bewegung und dann mit rechts ins Eck“, kommentierte der Stürmer sein Tor. Und ansehnlich war es in der Tat: Engelmann verarbeitete den Ball mit einem Kontakt, um mit dem nächsten direkt abzuschließen – Kölns Torwart hatte keine Chance.

Kurz vor der Pause: Elfmeter für Simon Engelmann

Noch in der ersten Halbzeit hätte Engelmann die Führung sogar ausbauen können. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde er im Strafraum gefoult, danach trat er selbst zum Elfmeter an. Sein Schuss ging nach rechts, Kölns Torwart allerdings auch. Es blieb beim 1:0. „Ich mache keinem einen Vorwurf, wenn einer dahin geht und das Ding reinmachen will. Aber leider ist es in der Summe bei uns zu viel“, sagte Trainer Neidhart zu dem Fehlschuss. Schon in der Vorsaison hatten RWE und Engelmann Elfmeter öfter ungenutzt gelassen.

Damit blieb Köln weiter im Spiel und kam schließlich in der 73. Minute zum Ausgleich. Das 1:1-Unentschieden stand bis zum Schluss. „Die Offensive immer über 90 Minuten im Griff zu haben, ist nicht so einfach. Machen wir das 2:0 dann reden wir über das jetzt nicht mehr und du hast hier drei Punkte mitgenommen. Leider, haben wir zwei Punkte liegengelassen“, so Neidhart. Für ihn seien es an diesem Spieltag verlorene Zähler gewesen.

RWE-Debüt: Neuzugang Tarnat steht erstmals in der Startelf

Auch interessant

Simon Engelmann, der in der 68. Minute ausgewechselt wurde, sah ein offenes Spiel in der zweiten Halbzeit. „Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn Köln dann noch einmal einen Konter gesetzt hätte. Ich glaube am Ende waren wir ziemlich wild unterwegs, ziemlich offen hinten auch. Dann müssen wir gegen eine gute Mannschaft mit dem Punkt mal leben“, erklärte der Stürmer.

Für Gesprächsstoff sorgte an diesem Tag aber auch ein Debüt: Erstmals stand Niklas Tarnat von Beginn an in der Startelf. Christian Neidhart war „grundsätzlich zufrieden“ mit der Leistung des Neuzugangs, dabei war sein Einsatz keine kurzfristige Entscheidung. „Das war schon die ganze Woche im Kopf drin“, so Neidhart.

Nächste Chance für Rot-Weiss Essen: Am Mittwoch geht es gegen Düsseldorf

Der Spieler selbst erfuhr erst am Morgen, dass er starten würde – auch wenn es sich im Abschlusstraining bereits angedeutet hatte. Auf dem Platz habe er sich sehr gut gefühlt, so Tarnat: „Klar geht immer noch ein bisschen mehr. Den Anspruch habe ich auch an mich selbst. Aber das wichtigste ist, dass die Mannschaft gut spielt und wir die drei Punkte mitnehmen – was wir heute leider nicht geschafft haben.“

Auf die nächste Chance, drei Punkte zu holen, muss er nicht lange warten. Am Mittwoch spielt RWE schon wieder, dieses Mal gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf. Ein Erfolg wäre wichtig. So konnten Wuppertal und Fortuna Köln durch ihre Siege näher heranrücken, Essen hat in den vergangenen vier Ligaspielen nur einmal gewonnen. Für Mittwoch gibt Simon Engelmann daher schon einmal die Richtung vor: „Es wird alles ein wenig enger. Wir müssen jetzt mal wieder einen Dreier landen, um wieder in die Spur zu finden.“