Essen. RWE trifft heute Abend im Niederrheinpokal auf die Spvg Schonnebeck. Marwin Studtrucker freut sich, Felix Bastians ist nicht dabei.

Ein Treffen unter Freunden, nur beim Weiterkommen hört dann die Freundschaft kurzzeitig auf, wenn sich am Dienstagabend im Stadion Essen (19.30) Regionalligist Rot-Weiss Essen und Oberligist Spvg Schonnebeck im Viertelfinale des Niederrheinpokals gegenüber stehen.

Niederrheinpokal: RWE gewann letztes Duell haushoch

„Das ist ein guter Oberligist mit vielen RWE-Fans unter ihnen, wir freuen uns auf diesen Fußballabend“, meint RWE-Trainer Christian Neidhart. Das kann man wohl sagen: Als RWE vor ein paar Wochen Sonntag spielte, musste die Schonnebecker Partie auf Samstag verlegt werden. Der Grund: Sämtliche Helfer und Ehrenamtliche am Schetters Busch wollten zur Hafenstraße, da wären Kassenhäuschen und Bierstand verwaist geblieben.

Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies hat nicht so schöne Erinnerung ans letzte Pokaltreffen. 0:9 stand am 30. Oktober 2019 auf der alten Anzeigetafel. „Der schlimmste Tag in meiner Karriere“, so der Spvg-Coach, der jetzt auch nicht in allerbester Laune zur Hafenstraße kommt, hatte sein Team sich am Samstag beim 0:3 bei Sterkrade-Nord doch arg geschont. Kurzerhand wurde für Sonntag, 11 Uhr, eine Strafsitzung anberaumt.

Tönnies hat schlimme Erinnerungen an das 0:9

Dass RWE für Dienstagabend mit dem zweiten Anzug, dazu noch jugendlich aufgefrischt, daherkommen wird, mag Tönnies nicht zu beruhigen: „Auch das sind alles Profis, wir sind Amateure, RWE ist nunmal kein normaler Regionalligist.“ Dementsprechend verortet der Gästetrainer die Chancen aufs Weiterkommen in den Promillebereich.

Aber: „In einem von zehn Spielen ist alles möglich, vielleicht erwischen wir ja gerade das eine, in dem wir über uns hinauswachsen“, hofft Tönnies.

Wiedersehen mit Marwin Studtrucker (vorne), damals Ende 2020 noch im Wuppertaler Trikot.
Wiedersehen mit Marwin Studtrucker (vorne), damals Ende 2020 noch im Wuppertaler Trikot. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

Mit Robin Brandner und Simon Skuppin hat der Oberligist zwei Ex-Rot-Weisse in seinen Reihen, die sich am Schetters Busch prächtig entwickelt haben. Und nicht zu vergessen Marwin Studtrucker, der nach seiner RWE-Zeit noch etliche Fußballstationen abklapperte, bevor er nun in Schonnebeck den Zieleinlauf seiner Karriere einläutet. Der 31-Jährige, nach langer Verletzungspause gerade rechtzeitig wieder fit geworden, denkt Montagmittag noch nicht ans Wiedersehen, hat er im Außendienst von Stauder vor dem Anstoß noch viel Arbeit zu erledigen.

Talente aus Schonnebeck wollen sich zeigen

„Aber klar, in meinem Alter und bei den vielen Verletzungen, die ich hatte, nehme ich so ein Highlight gerne noch mal mit“, teilt er übers Autotelefon mit. Noch größer wäre die Freude bei „Studti“ gewesen, hätte man das Heimrecht nicht tauschen müssen. „Am Schetters Busch hätten wir sie vielleicht etwas ärgern können, aber so…...“. Beim ehemaligen RWE-Flügelflitzer wird es wohl nur für einen Kurzeinsatz reichen: „Ich fühle mich nicht fit, aber gesund.“

Studtrucker freut sich aber viel mehr für die jungen in seiner Mannschaft wie Brandner oder den hochtalentierten Calvin Küper, dass sie das Erlebnis Hafenstraße vor einer ansprechenden Kulisse erleben dürfen, mit 2000 bis 2500 Fans ist zu rechnen. „Reden kann man viel, aber das sind die Spiele, in denen sie ihre Visitenkarte hinterlassen können, da dürfen sie sich von der Kulisse oder dem Stadion nicht blenden lassen. Und wenn es nicht für Rot-Weiss reicht, da gibt es genug andere Regionalligisten, die bei solchen Spielen genau hinschauen“, weiß Studtrucker.

RWE: Felix Bastians ist auch für Köln-Spiel fraglich

Beim hohen Favoriten wird von den Stammspielern auf jeden Fall Felix Bastians nicht dabei sein, dessen Zustand sich nach Wiedenbrück „eher verschlechtert hat“, so Neidhart. Somit könnte es für das Spiel gegen Kölns U21 für den Linksverteidiger eng werden.

Aber jetzt gehe man auch das Pokalspiel erst einmal mit der nötigen Seriosität an. „Wir wollen wieder in den DFB-Pokal, denn auch der finanzielle Aspekt ist für jeden Verein nicht zu unterschätzen“, so der RWE-Coach.

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