Köln. Regionalligist Rot-Weiss Essen muss sich bei Fortuna Köln mit einem 3:3-Unentschieden begnügen und hält den Konkurrenten immerhin auf Distanz.

Rot-Weiss Essen hat Fortuna Köln im Aufstiegs-Geschäft gelassen. Nach einer furiosen ersten Halbzeit und dreimaliger Führung musste sich das Team von Christian Neidhart am Ende mit einem 3:3 begnügen, mit dem man den Konkurrenten zumindest auf Distanz hielt.

RWE-Trainer Christian Neidhart.
RWE-Trainer Christian Neidhart. © Thorsten Tillmann | Unbekannt

Verspäteter Anpfiff wegen des hohen Zuschauer-Interesses

Das Spiel begann mit 15minütiger Verspätung: Zu viele Zuschauer vor den Toren und die langwierigen Covid-Kontrollen, das dauerte. Als es dann endlich los ging, waren die Gäste gleich hellwach, die Essener zogen ein blitzschnelles Angriffsspiel auf. Cedric Harenbrock schickte schon nach sechs Minuten Isi Young auf die Reise, Fortunen-Keeper Andre Weis klärte mit dem Fuß (6.), beim Schuss von Felix Bastians auf die kurze Ecke klärte der Torhüter mit einer Faust zur Ecke. In der 11. Minute dann der frühe Lohn: Nach einem Einwurf kam Simon Engelmann im Strafraum mit dem Rücken zum Tor frei an den Ball, kurze Drehung – und es stand 1:0 für RWE. Das sah einfach aus.

Die Führung hätte in der Folgezeit noch ausgebaut werden können, von den Kölner kam bis dahin rein gar nichts. Wieder schickte Harenbrock passgenau in den Lauf von Engelmann (15.), diesmal jagte der Torjäger die Kugel am Winkel vorbei. Und als Engelmann vier Minuten später zu überrascht war und den Ball unfreiwillig auf Daniel Heber prallen ließ, war der zu überrascht, um aus kurzer Entfernung einen vernünftigen Abschluss zustande zu bringen.

Kölns erster vernünftiger Angriff führte zum Ausgleich

Nach 20 Minuten waren die Gastgeber, die angeblich so hoch motiviert waren, mit dem knappen Rückstand mehr als gut bedient. Und gleich der erste vernünftige Angriff führte zum Ausgleich. Weiter Ball auf den torgefährlichen Suheyel Najar, der sträflich frei im Strafraumeck annehmen konnte, ein Haken nach innen – und Isi Young zeigte, dass er kein Verteidiger ist: Elfmeter. Sascha Marquet ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen: 1:1 (26.) – mehr als schmeichelhaft.

Und nur zwei Minuten von Bestand: Diesmal legte Engelmann in den Lauf von Young, der war wie immer nicht zu halten und überwand auch Weis: 1:2 – die passende Antwort. Zur Pause hätte Rot-Weiss schon alles klar machen können.

Köln mit mehr Angriffsdruck nach der Pause

Nach dem Wechsel kamen die Kölner mit etwas mehr Angriffsdruck aus der Kabine. Oder mussten die coronageschwächten Essener ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen? Beim Schuss von Leon Demaj von der Strafraumgrenze konnte RWE-Keeper Davari gerade noch zur Ecke lenken (52.). In der 64. Minute stockte den RWE-Fans kurz der Atem, als ihr Keeper einen Aufsetzer nach vorne abprallen ließ, da hatten die Gäste etwas Glück. Insgesamt war das Team von Christian Neidhart nicht mehr so zwingend wie in der ersten Halbzeit.

Der Ausgleich zum 2:2 hatte sich angedeutet

Der Kölner Andre Dej und der Essener Felix Bastians versorgen den mit Krämpfen am Boden liegenden Thomas Eisfeld.
Der Kölner Andre Dej und der Essener Felix Bastians versorgen den mit Krämpfen am Boden liegenden Thomas Eisfeld. © Tillmann/FFS | Unbekannt

Nach 70 Minuten blieb Thomas Eisfeld schmerzverzerrt mit Krämpfen in den Waden liegen, für ihn kam Erolind Krasniqi ins Spiel. Und Marius Kleinsorge ersetzte Isaiah Young, der viel gelaufen war. Kurz darauf war auch für Harenbrock Schluss, mit Alonso sollte die Defensive verstärkt worden. Das funktionierte genau zwei Minuten. Der lange Mike Owusu war kurz vor dem Strafraum gefoult worden und der brandgefährliche Najar schoss den Freistoß knallhart in die Maschen: 2:2 – es hatte sich angedeutet.

Fast wäre den Rot-Weissen die postwendende Antwort geglückt: Kleinsorge ging auf rechts auf und davon, passte aufs lange Eck zu Engelmann, doch der brachte aus zwei Metern die Kugel nicht an Weis vorbei. Dann machte es Kleinsorge eben selbst: Der Ball flog einmal quer durch den Strafraum, die Fortunen im Tiefschlaf – und der Leihspieler aus Kaiserslautern drückte ihn am langen Eck über die Linie. Aber es war nicht der Sieg: Alonso wurde in der eigenen Hälfte gefoult, das Spiel lief weiter und der lange Dominik Lanius stieg ungehindert zum Kopfball hoch: 3:3 (84.) – Donnerwetter.

Fortuna Köln – Rot-Weiss Essen 3:3 (1:2)

RWE: Davari, Bastians, Herzenbruch, Heber, Plechaty, Tarnat, Eisfeld (70. Krasniqi), Harenbrock (74. Alonso), Kefkir, Young (70. Kleinsorge), Engelmann (81. Janjic).

Tore: 0:1 Engelmann (11.), 1:1 Marquet (26./FE), 1:2 Young (28.), 2:2 Najar (75.), 2:3 Kleinsorge (83.), 3:3 Lanius (84.).

Zuschauer: 6117

Das Spiel zum Nachlesen im RevierSport-Liveticker:

Köln - Essen