Essen. „Das müssen wir jetzt aufarbeiten“, so Marius Kleinsorge nach dem 1:1 gegen Gladbach II. Was Rot-Weiss Essens Torschütze zum Aufstiegskampf sagt.

Wenige Minuten nach dem Abpfiff suchte Marius Kleinsorge nach einer Erklärung für das, was sich gerade in den 90 Minuten an der Hafenstraße abgespielt hat. Rot-Weiss Essen verpasste den wichtigen Heimsieg gegen die U23 Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen schockten RWE spät, trafen in der 86. Minute zum 1:1 (1:0)-Ausgleich. „Das kann man gerade nur schwer mit Worten zusammenfassen“, sagte Kleinsorge über das Resultat, das den Spielverlauf ziemlich passend wiedergab. Essen spielte alles andere als souverän.

Kleinsorge: „In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv“

Der 26-Jährige hatte Rot-Weiss nach 38 Spielminuten in Führung gebracht. Und es brauchte schon das gute Zutun der Gladbacher, dass überhaupt ein Essener Tor fiel. Oguzhan Kefkirs Flanke wurde entscheidend abgefälscht. Nur so kam der Ball zu Kleinsorge, der anschließend einschob. „Mit dem 1:0 kam die gewisse Sicherheit“, erinnerte sich Kleinsorge und fügte an: „In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv.“

Die Essener legten nicht das 2:0 nach, das die Partie womöglich bereits entschieden hätte. Denn: Der Gast spielte ebenfalls nicht berauschend, konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Nach vorne ging nicht viel bei den Hausherren von Trainer Christian Neidhart. Gladbach verteidigte mit einer Fünferkette, RWE versuchte, die Abwehrreihe mit langen Bällen über die Außen zu überlisten. Das klappte nur selten, oft stand ein Essener bei Zuspielen im Abseits. So ließ Rot-Weiss die Borussia im Spiel.

RWE lässt im Aufstiegsrennen eine Riesenchance liegen

Groß war die Enttäuschung um das Team von Trainer Christian Neidhart (Mitte).
Groß war die Enttäuschung um das Team von Trainer Christian Neidhart (Mitte). © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services | Unbekannt

„Jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass es schwer ist, gegen so eine Mannschaft Chancen zu kreieren“, so Kleinsorge. Über das ernüchternde Ergebnis sagte er: „Das ist ärgerlich. Wir müssen das jetzt aufarbeiten und schauen, was gefehlt hat.“

Auf Preußen Münster schaut der Mittelfeldspieler nach eigener Aussage übrigens nicht. Der SCP ist Tabellenführer der Regionalliga West, liegt zwei Punkte vor RWE – und hat am Samstag lediglich 3:3 beim SV Lippstadt gespielt. Bei einem Sieg wäre Essen mit dem Spitzenreiter gleichgezogen. Somit ließen Kleinsorge und Co. gegen Mönchengladbachs Zweite eine Riesenchance im engen Aufstiegsrennen der Regionalliga liegen.

Trotzdem hat Kleinsorge die 3. Liga noch lange nicht abgeschrieben. „Wir schauen nur auf uns selbst und wir müssen die Spiele gewinnen. Dann bin ich mir sicher, dass wir das schaffen“, sagte Kleinsorge über den Meisterschaftskampf, der bereits am Dienstag in die nächste Runde geht. RWE empfängt den SV Lippstadt (19.30 Uhr), Münster den SC Fortuna Köln (19 Uhr).