Essen. Aufsteiger Rot-Weiss Essen muss im Personalplan noch einige Positionen besetzen. So könnte sich der Drittligist in der Defensive aufstellen.

Nach der Saison ist vor der Saison. Das ersehnte sportliche Ziel hat Rot-Weiss Essen mit dem Aufstieg in die Dritte Liga erreicht, doch während das kickende Personal sich den verdienten Urlaub gönnt, bleibt den Verantwortlichen an der Hafenstraße keine Zeit, sich selbstzufrieden zurückzulehnen. Die „Show“ geht weiter. Es gilt das richtige Ensemble zu finden für die neue Herausforderung.

Da steht an erster Stelle, die Suche nach dem neuen Cheftrainer. RWE-Chef Marcus Uhlig und Sportdirektor Jörn Nowak haben sich vorgenommen, bis Ende Mai den (hoffentlich) richtigen Mann gefunden zu haben. Nowak soll ja bereits Kontakte zur Szene gehabt haben, bevor man sich von Trainer Christian Neidhart trennte. Reine Alltagsroutine, wie es heißt. Das könnte jetzt zumindest hilfreich sein und die Entscheidung beschleunigen.

Rot-Weiss Essen plant mit drei Torhütern

Wie Reviersport berichtet, haben aus dem Trainerteam Fabio Audia (Analyse) und Co-Trainer Carsten Wolters noch keinen Vertrag für die kommende Saison. Offen also, was mit ihnen passiert. Es wäre allerdings nicht außergewöhnlich, wenn der neue Cheftrainer auch Assistenten seines Vertrauens zur Hafenstraße mitbrächte.

Auf welchen Positionen Jörn Nowak noch Bedarf sieht, ob er sie neu oder alternativ besetzen möchte, darüber schweigt er sich zu diesem Zeitpunkt noch aus. Interne Angelegenheit, öffentlich will er das nicht erörtern. Außerdem, so der Sportdirektor, soll der neue Cheftrainer natürlich mitentscheiden.

Fakt ist, dass Rot-Weiss 23 Spieler für die Dritte Liga unter Vertrag hat, was nicht heißen muss, dass auch alle künftig zum Kader gehören. Trennen kann man sich unter bestimmten Voraussetzungen immer, ausleihen wäre nur eine der Optionen.

Meister RWE hatte die drittbeste Defensive in der Regionalliga

In der abgelaufenen Saison stellte RWE mit 32 Gegentoren auf dem Papier die drittbeste Abwehr der Liga hinter Preußen Münster (24) und dem Wuppertaler SV (28). Jakob Golz (23) ist aktuell der einzige Torhüter im Kader. Der junge Mann wurde nach der Suspendierung von Daniel Davari die Nummer eins und rechtfertigte das Vertrauen in der nervenaufreibenden Endphase der Saison mit einer überzeugende Leistung. „Wir planen mit drei Torhütern“, sagt Jörn Nowak. Routinier Raphael Koczor (33) kam in der Liga nicht zum Einsatz, ist auch noch ohne Arbeitspapier.

Rot-Weiss Essen hat in Jakob Golz erst einen Torhüter für die Dritte Liga unter Vertrag.
Rot-Weiss Essen hat in Jakob Golz erst einen Torhüter für die Dritte Liga unter Vertrag. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

Sandro Plechaty war in der abgelaufenen Saison als rechter Verteidiger gesetzt. 37 Spiele hat er mitgemacht und vier Tore erzielt. Nur eine wirkliche Alternative zu ihm gab es nicht, so dass man davon ausgehen kann, dass RWE nun danach Ausschau hält. David Sauerland spielt auf dieser Position, hatte aber massive Verletzungsprobleme und kam nur auf fünf, eher kurze Einsätze in der Liga. Sauerland hat noch keinen Vertrag, was auf Abschied hindeuten könnte.

In der Innenverteidigung ist RWE gut aufgestellt

In der Innenverteidigung ist der Aufsteiger gut besetzt mit Daniel Heber, Rios Alonso und Felix Herzenbruch, der auch schon links verteidigte. Wobei dort Routinier Felix Bastians gesetzt war, in der Endphase der Saison aber auch aus taktischen Gründen nach innen gerückt war. Auf links muss man auch abwarten, wie Michel Niemeyer das Jahr ohne Wettkampfpraxis verkraftet hat und nach seiner hartnäckigen Verletzung wieder in den Rhythmus kommt. Der zweit- und drittliga-erfahrene Verteidiger war vor einem Jahr als einer der Top-Neuzugänge gehandelt worden.

Namen für die Dritte Liga

Kader Saison 2022/23Tor: Jakob Golz.Abwehr: Daniel Heber, José-Enrique Ríos Alonso, Felix Herzenbruch, Mustafa Kourouma, Michel Niemeyer, Sascha Voelcke, Sandro Plechaty, Yannick Langesberg, Felix Bastians.Mittelfeld: Felix Schlüsselburg, Fabian Rüth, Nils Kaiser, Luca Dürholtz, Thomas Eisfeld, Cedric Harenbrock, Erolind Krasniqi, Kevin Holzweiler, Felix Heim, Oguzhan Kefkir, Niklas Tarnat.Angriff: Ron Berlinski (SC Verl), Simon Engelmann.Ohne Vertrag: Raphael Koczor, David Sauerland, Zlatko Janjic, Isaiah Young. Der Blick auf das Mittelfeld und den Angriff der Rot-Weissen folgt in den nächsten Ausgaben.

Für Innenverteidiger Yannick Langesberg persönlich war es eine Saison zum Vergessen. Vom Drittligisten SC Verl gekommen, zeigte er gleich im zweiten Saisonspiel bei der 1:4-Heimniederlage gegen SV Straelen eine schwache Leistung, musste daraufhin seinen Platz für den jungen Rios Alonso (21) räumen und war raus, weil der junge Alonso derart überzeugte, dass er nicht mehr wegzudenken war aus dem Defensivverbund. Nach seiner Corona-Infektion Mitte April kam Alons in den letzten sechs Spielen nicht mehr zum Einsatz.

Zwei Talente haben bereits ihre Qualität angedeutet

Der pfeilschnelle Sascha Voelcke (20) wird als linker Verteidiger geführt, zeigte aber bei seinen zwölf Liga-Einsätzen (ein Tor) vor allem offensive Qualität. Der junge Innenverteidiger Mustafa Kourouma kommt aus der eigenen U19, gehörte einige Male zum Aufgebot und hat im Niederrheinpokal angedeutet, dass viel Potenzial in ihm steckt.

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