Essen.. Am späten Freitagabend besiegten die Deutschen im Finale Australien vor 12.985 Zuschauern in der North Greenwich Arena mit 58:44. „Bis wir die Medaillen bekamen, war es schon nach Mitternacht“, erzählt Mareike Adermann. Die Rollstuhlbasketballerin aus Essen erzielt 19 Punkte beim 58:44-Finalsieg.

Es war ein langer Abend, ein sehr langer Abend und eine kurze Nacht für die Essenerin Mareike Adermann und die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen bei den Paralympics in London. „Bis wir die Medaillen bekamen, war es schon nach Mitternacht“, erzählt Mareike Adermann nach dem Finale gegen Australien.

Dem anstrengenden Endspiel folgte eine nahezu ebenso anstrengende Feier in den Samstagmorgen hinein. Familienangehörige und Freunde warteten bereits vor der Halle. Da die meisten Bars in der Nähe des Paralympischen Dorfes bereits geschlossen hatten, ging es in ein Casino, das rund um die Uhr geöffnet hat. „Die meisten von uns waren wohl die ganze Nacht wach“, erzählt Mareike Adermann. Die 22-Jährige selbst hat ich zumindest zwei Stunden Schlaf gegönnt. Es folgten Pressetermine wie der Besuch im ARD-Studio. Immer wieder mussten sie von ihrem finalen Erfolg erzählen, an dem Mareike Adermann großen Anteil hatte. „Ich habe in der Nationalmannschaft schon einige gute Spiele gezeigt, dass es aber ausgerechnet in so einem Finale, wo es um so viel geht, so gut geklappt hat, ist einfach toll. Das ist der größte Tag in meiner Karriere. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren“, freute sich die 22-Jährige über die eigene Leistung.

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Mit 19 Punkten war sie die beste Werferin. Fünf Assists waren im deutschen Team ebenfalls der Topwert. „Wir sind als Team aufgetreten und es hat funktioniert“, stellt Mareike Adermann aber die Mannschaft in den Vordergrund. Es sei ein hartes Turnier gewesen, so die Studentin. Sieben Nationen hätten sich berechtigte Hoffnungen auf Gold gemacht. Die Spiele seien alle sehr eng gewesen. Hinten raus hatten die deutschen Damen aber stets mehr zuzusetzen.

Zurück in die USA – an die Uni

Mit dem Endspielsieg endeten für Mareike Adermann die Paralympics allerdings noch nicht. Mit Teamkollegin Annika Zeyen besuchte sie am Samstagabend das Herren-Finale. Danach ging es zum Athletenabend im Deutschen Haus. Und dann wartete am Sonntag ja noch die Schlussfeier, auf die sich die 22-Jährige besonders freute. „Wir waren auch bei der Eröffnungsfeier dabei. Die Atmosphäre in diesem Stadion kann ich gar nicht beschreiben. Es ist einfach überwältigend.“

Mit den frischen Eindrücken und der Goldmedaille im Gepäck fliegt Mareike Adermann am Montag wieder zurück in die USA, wo sie studiert. Die Uni dort hat bereits wieder angefangen. „Ich muss sehen, dass ich nicht zu viel verpasse.“