Sotschi. Für Amelie Kober ist es nicht leicht, die Rollen der Hochleistungssportlerin und der Mutter zu vereinbaren. Trotzdem erlebt sie im Snowboard-Parallel-Riesenslalom bereits ihre dritten Olympischen Spiele. Sie will in Sotschi für eine freudige Überraschung sorgen.

Amelie Kober ist immer für eine freudige Überraschung gut. Vor acht Jahren sorgte sie bei den Winterspielen in Turin für eine Sensation, als sie mit 18 Jahren im Snowboard-Parallel-Riesenslalom zum Silber raste. Vier Jahre später in Vancouver lief das Brett nicht so glatt. Bereits im Viertelfinale schied die junge Frau aus dem bayerischen Fischbachau aus. Doch kurz nach dem Rennen verblüffte Kober alle mit einem Geständnis. „Es ist so, dass ich in dieser Saison höchstens noch ein Rennen bestreiten werde“, sagte sie damals und holte dann noch einmal tief Luft, ehe sie fortfuhr: „Weil ich Mama werde.“

Vier Jahre später wird sie am Mittwoch bei den Winterspielen von Sotschi mit 26 Jahren bereits ihre dritten Olympischen Spiele erleben. Sohn Lorenz ist inzwischen drei Jahre alt. Amelie hat ihren Lorenz nicht mit nach Russland genommen. „Ich hätte vielleicht zweimal die Familie sehen können“, sagt sie, „dafür ist die Reise zu aufwändig. Außerdem macht man sich auch Gedanken wegen der Terrorgefahren.“

Amelie Kober hofft auf eine Medaille

Es ist nicht immer einfach für Amelie Kober, die Rollen der Hochleistungssportlerin und der Mutter zu vereinbaren. Aber da die Familie mithilft, schafft sie den Spagat. Schon vier Monate nach der Geburt feierte sie ihr Comeback auf dem Snowboard. Hier in Sotschi will sie erneut für eine freudige Überraschung sorgen. Aber auch wenn es nicht mit der erhofften Medaille klappen sollte, wird Amelie schnell wieder lächeln können. „Früher war ich überehrgeizig und wahnsinnig auf den Sport fokussiert“, sagt sie. „Jetzt weiß man, was wirklich zählt.“