Sotschi. Wieder war es Platz sechs nach dem ersten Lauf - wieder holte Viktoria Rebensburg im zweiten Riesenslalom-Durchgang auf. Bronze nach Gold vor vier Jahren! Nach Lungenentzündung und langer Pause hatte Rebensburg die Hoffnung auf Edelmetall nie aufgeben.

Mit einem lauten "Yeah" feierte Viktoria Rebensburg ihre Fahrt zur Bronzemedaille - über Platz drei im olympischen Riesenslalom freute sie sich ähnlich ausgelassen wie vor vier Jahren beim überraschenden Vancouver-Gold. Von Platz sechs nach dem ersten Durchgang fuhr die 24-jährige Kreutherin am Dienstag noch fast ganz nach vorn. Nur Siegerin Tina Maze aus Slowenien und die Österreicherin Anna Fenninger waren etwas schneller. "Ich habe immer daran geglaubt. Es ist vor allem nach dieser Saison ein Riesenerfolg", sagte Rebensburg, die lange wegen einer Lungenentzündung hatte pausieren müssen.

Es ist die dritte Medaille der deutschen Skirennfahrerinnen nach Gold von Maria Höfl-Riesch in der Super-Kombination und deren Silber im Super-G. Damit hat die Alpin-Sparte ihr Medaillenziel bereits vor den drei noch ausstehenden Olympia-Rennen erfüllt. "Sensationell", frohlockte DOSB-Chef Alfons Hörmann. "Mit der Coolness wieder, das macht sprachlos und begeistert zugleich", sagte der frühere Präsident des Deutschen Skiverbandes.

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Wie in Vancouver war Rebensburg nach dem ersten Lauf Sechste, wie vor vier Jahren rollte sie das Feld von hinten auf. "Ich habe gewusst, wenn ich einen guten Lauf erwische, kann ich die Medaille packen", erklärte Rebensburg. Drei Konkurrentinnen konnten ihre Bestzeit nicht knacken - das gelang nur zwei Fahrerinnen. Nur 27 Hundertstelsekunden fehlten dank Laufbestzeit im zweiten Durchgang auf Maze, gerade einmal sieben Hundertstel auf Fenninger. Nach dem ersten Lauf hatten Rebensburg noch 1,36 Sekunden Rückstand auf die Führende gehabt. Maze gewann in Krasnaja Poljana ihre zweite Goldmedaille nach dem Erfolg in der Abfahrt und feierte ihren Erfolg mit Schwimmbewegungen auf dem Schnee.

Olympia-Debütantin Barbara Wirth landet auf Platz 25

Bei zeitweise heftigem Schneefall im Startbereich, Regen weiter unten und damit äußerst schwierigen Bedingungen hatten die Starterinnen zum Teil große Probleme. "Das war fast ein Schwimmwettbewerb", urteile Olympia-Debütantin Barbara Wirth, die 25. wurde. Zu Rebensburg sagte sie: "Wahnsinn, das freut mich riesig für sie. Sie hat echt schwierige Zeiten gehabt."

Höfl-Riesch verzichtete wegen eines "Infekts der oberen Atemwege" auf das Rennen. Sie will sich nun auf den abschließenden Slalom am Freitag konzentrieren. Dort gilt die Partenkirchenerin als Mitfavoritin. (dpa)