Russland nach Eishockey-Niederlage gegen USA sehr enttäuscht

Sotschi. Russland hat in einem dramatischen Gruppen-Match gegen die USA 3:2 (0:0, 1:1, 1:1) nach Penaltyschießen verloren. Fast alle 11.678 Zuschauer im Bolschoi-Eispalast waren bitter enttäuscht. Der 27-jährige Amerikaner TJ Oshie vom NHL-Team St. Louis Blues wurde zum Held des Abends.

So hatte sich der Macher der Winterspiele von Sotschi den Nachmittag nicht vorgestellt. Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Förderation, verließ am Ende genauso enttäuscht wie fast alle 11678 Zuschauer den Bolschoi-Eispalast. Im achten Penalty ließ TJ Oshie die vergleichsweise wenigen Fans des Eishockey-Nationalteams aus den Vereinigten Staaten von Amerika im prestigesträchtigen Duell gegen Russland jubeln. Die USA erkämpften sich in einem dramatischen Gruppen-Match zu einem 3:2 (0:0, 1:1, 1:1) nach Penaltyschießen. Der 27-jährige TJ Oshie vom NHL-Team St. Louis Blues war bei sechs der acht Penaltys angetreten, verwandelte vier, darunter den alles entscheidenden. „Ich bin froh, dass der letzte reingegangen ist und es vorbei war“, meinte der Mann des Tages. Seine Kollegen hinter der Bande zitterten mit. „Ich habe mich schon gefragt, wie viele Varianten er noch drauf hat“, sagte Zach Parise, der die US-Mannschaft als Kapitän auf das Eis geführt hatte.

Dagegen versagten den beiden russischen Hünen Pawel Dazjuk von den Detroit Red Wings und Ilja Kowaltschuk von SKA St. Petersburg im entscheidenden Moment die Nerven.

Dazjuk traf zweimal

Dazjuk, der Kapitän der Sbornaja, wie die russische Nationalmannschaft in ihrer Heimat genannt wird, traf in der regulären Spielzeit gleich zweimal (30./53. Minute), doch Cam Fowler (37.) von den Anaheim Ducks und Joe Pavelski (50.) von den San Jose Sharks brachten die US-Fans in beste Stimmung.

„Im Shootout kann alles passieren“, sagte Ryan Suter, „es hat Spaß gemacht, TJ Oshie zuzuschauen. Er hat unglaubliche Tricks drauf. Wir dürfen jetzt nicht abheben, denn wir haben noch nichts erreicht. Ein paar gute Spiele reichen nicht.“ Suter hat von seinem Vater Bob einen ganz klaren Auftrag mit auf die Reise nach Sotschi genommen. „Bring das Gold mit“, sagte Vater Bob. Der weiß, wie man Olympiasieger wird. Bob Suter ist eine Legende im US-Eishockey, weil er einer der Helden von Lake Placid ist. 1980 bei den Olympischen Spielen in Lake Placid holten die US-Boys, allesamt junge Amateure, sensationell die Goldmedaille mit einem 4:3 über die als fast unbesiegbar angesehenen Stars der damaligen Sowjetunion.

Es sollte die große Revanche werden

Das Duell in Sotschi zwischen den beiden Großmächten sollte die große Revanche werden. Ganz Russland erwartete von der Sbornaja nicht nur einen Sieg gegen die USA, sondern die Goldmedaille. „Es ist nicht einfach für uns“, gibt der russische Torhüter Sergej Bobrowski zu, „es zählt nur der Olympiasieg.“

Die Niederlage vom Samstag war noch kein Beinbruch, weil die Russen natürlich noch das Viertelfinale erreichen können, aber es war ein Stimmungskiller für ihre Fans. „Es war ein großartiges Spiel. Leider musste jemand gewinnen und jemand verlieren", sagte der russische Stürmerstar Alexander Owetschkin, der im Jahr bei den Washington Capitals das stolze Jahressalär von 9,5 Millionen einstreicht.