Sotschi. . Die Funktionäre des DOSB sind sich nicht einig - Wie viele Medaillen soll das Deutsche Olympia-Team mit nach Hause bringen? Auch ehemalige Athleten haben sich zu Wort gemeldet. Wir haben die vielen verschieden Aussagen rund um das Olympische Edelmetall in den letzten Wochen mal zusammengetragen.
"Dabei sein ist alles", lautet das Olympische Motto. Doch natürlich reisen viele Athletinnen und Athleten mit dem Ziel nach Sotschi, eine Medaille zu gewinnen. Das Deutsche Olympia-Team hat bei den letzten Winterspielen in Vancouver insgesamt 30 Medaillen errungen. Für Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor, ist dies auch die Maßgabe für dieses Jahr. Doch es gibt auch andere Meinungen. Wir haben die vielen verschieden Aussagen rund um das Olympische Edelmetall zusammengetragen.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Es entspricht meiner felsenfesten sportfachlichen Überzeugung, dass 30 Medaillen nur schwer zu erreichen sind. Wenn am Ende 27 oder 28 Medaillen herauskommen und dies womöglich als Rückschlag angesehen wird, hat man die Situation verkannt. Denn es gibt eine Reihe von Unwägbarkeiten im ständig härter werdenden Wettbewerb. Wir müssen beispielsweise sehen, was den Bobfahrern nach einer durchwachsenen Saison auf der Zielgeraden noch gelingt."
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper: "Unsere konkrete Zielstellung ist, das Ergebnis von Vancouver möglichst zu verbessern, also 30 Medaillen plus eine zu erreichen. Das wäre ein Riesenerfolg. Platz eins im Medaillenspiegel ist vielleicht keine Utopie, aber es wäre eine Sensation, wenn wir das schaffen würden."
Der sportliche Leiter Skicross des DSV, Heli Herdt: "Für die Skicrosser ist es seit der Premiere in Vancouver das Ziel, dass sie um die Medaillen mitfahren. Nach den Ergebnissen im Vorfeld ist dies ein realistisches Ziel. Bei den Slopestylern hat Lisa Zimmermann mit ihrem Weltcup-Sieg in Gstaad gezeigt, dass sie ganz vorne dabei sein kann."
Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg: "Drei Medaillen für die deutschen Alpinen sind realistisch. Solche Vorgaben sind aus Athleten-Sicht immer schwierig. Wenn ich versuche, es von außen zu betrachten, dann würde ich sagen: ja."
Franziska Schenk, die Bronzemedaillengewinnerin im Eisschnelllauf der Winterspiele von Lillehammer 1994: "Leider muss man sagen, an diese großen Erfolge anzuknüpfen, wird nicht möglich sein. Aber ich traue der Sprinterin Jenny Wolf und Langstrecken-Spezialistin Claudia Pechstein auf jeden Fall eine Medaille zu."
Wolfgang Pichler, der deutsche Trainer von Russlands Biathletinnen: "Eine Medaillenvorgabe gibt es bei uns nicht. Aber die wollen natürlich Medaillen. Das Wichtigste ist, dass Olympia gut läuft, dass Russland der Welt beweisen kann, dass sie gut organisieren können."
Der ehemalige Abfahrts-Weltmeister Hansjörg Tauscher: "In Sotschi ist für die Alpinen um den "absoluten Star" Felix Neureuther vieles möglich, von "drei Medaillen bis zu null Medaillen." (dpa)