London. Unser Reporter Ralf Birkhan ist in London, der Stadt der Olympischen Spiele, und schreibt in seiner Kolumne über seine Erlebnisse. In der aktuellen Ausgabe schreibt er über seine Erfahrungen mit den Sicherheitsvorkehrungen.

Auch ein großes Thema in London ist die Sicherheit.

Es gibt im Hotel drei oder viermal am Tag Feueralarm. Beim ersten Mal rannte ich auf den Flur. Beim zweiten Mal überlegte ich, auf den Flur zu rennen. Ab dem dritten Mal blieb ich sitzen. Wahrscheinlich hat nur wieder jemand seinen Toast unter dem Rauchmelder getoastet.

"Wo ist eigentlich das Seil?"

In meinem Zimmer ist neben dem Fenster einen Haken in der Wand. Dort kann man ein Seil befestigen und sich bei Feuer aus dem fünften Stock abseilen. Ich fand das beruhigend. Bis ich mich fragte: Wo ist eigentlich das Seil?

Es gibt in dem Zimmer kein Seil.

In der Metalldetektor-Schleuse am Flughafen piepen meine Schuhe wegen der Ösen, ich muss sie regelmäßig ausziehen. In der Metalldetektor-Schleuse am Olympia-Stadion piepen meine Schuhe nicht. Tragen Bombenleger Schuhe mit Ösen? Kennen sie solche Details?

Ist Sicherheit Interpretationsfrage?

Bei der Kontrolle am Eingang zum Tennis muss man seinen Laptop auspacken. Ein paar Kilometer weiter am Eingang zum Turnen sagen sie: So ein Quatsch, der Laptop bleibt im Rucksack. Ist Sicherheit am Ende nur eine Frage der Interpretation?

Bombensicher ist in London nur eins: Der Kaffee in den Pressezelten schmeckt jeden Tag so, als hätten sie statt eines Filters alte Socken benutzt.