Duisburg. Zum ersten Mal seit Januar 2020 bezieht der MSV Duisburg wieder ein Wintertrainingslager. Zum zweiten Mal geht‘s nach Andalusien.
Abwehrspieler Joshua Bitter ist der einzige Spieler des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg, der im letzten Wintertrainingslager der Zebras noch dabei war. Im Januar 2020 bereiteten sich die Meidericher, damals Tabellenführer der 3. Liga, in Portugal an der Algarve unter der Regie von Trainer Torsten Lieberknecht auf die kommenden Herausforderungen vor. Was damals kaum jemand ahnte: Es folgte die Corona-Pandemie, und der MSV verspielte noch den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Die große und auch die Duisburger Welt gerieten aus den Fugen.
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Der heutige MSV-Präsident Christian Stiefelhagen, damals „nur“ Fan, erinnert sich an den Winter 2019/20. „Damals glaubten doch alle, dass der Aufstieg nur noch Formsache wäre“, mahnt der MSV-Chef. Chris Schmoldt, Kaderplaner des Spitzenreiters, sieht die heutige Mannschaft gefestigter: „Die Sinne sind geschärft.“
In den Folgejahren überwinterten die Zebras in der Heimat. Das lag zunächst an Corona, später fehlten auch die finanziellen Mittel, um den Januar-Trip in die Sonne zu ermöglichen. Die Reise nach Jerez de la Frontera, wo die Meidericher ab Samstag für eine Woche ihr Quartier aufschlagen, wurde nun erst durch Sponsoren möglich. Nach der Geberrunde im Dezember ließen einige Teilnehmer noch einmal den Hut rumgehen, um Geld für dieses Trainingslager zu sammeln.
MSV Duisburg: Hellmich sorgte 2007 für einen Knall
Der MSV bezieht zum zweiten Mal nach 2008 sein Winterquartier in Andalusien. In Huelva versuchte damals Trainer Rudi Bommer vergeblich, die Grundlage für eine Wende im Abstiegskampf zu legen. Der Star im Stück war damals Weltmeister Roque Júnior. Nach der Ankunft auf dem Flughafen in Faro verneigten sich viele Passanten symbolisch vor dem Brasilianer. Kurz nach der Rückkehr nach Duisburg warf Roque Júnior aber das Handtuch: Er wollte sich nicht mehr an der Rettungsmission beteiligen.
In all den Jahren war die Algarve das bevorzugte Winterziel der Zebras, unterbrochen von ein paar Gastspielen in der Türkei. Ex-MSV-Chef Walter Hellmich sorgte in Portugal im Januar 2007 für den wohl größten Knall in der Geschichte der MSV-Trainingslager. Er setzte damals Torwart Georg Koch überraschend als Mannschaftskapitän ab. Die Wellen schlugen hoch – nicht nur am Praia da Falésia. Aber: Trotz des Eklats führte Trainer Rudi Bommer das Team mit Georg Koch als Stammtorhüter am Ende der Saison zurück in die 1. Bundesliga.