Bocholt. Die Stimmen zum 4:2-Sieg im Nachholspiel am Mittwoch beim 1. FC Bocholt und zur Rückkehr an die Tabellenspitze in der Regionalliga.

Ein wildes Spiel und ein emotionaler Fight. Die Stimmen nach dem 4:2-Sieg des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg beim 1. FC Bocholt verraten, wie sehr der Kick auch Spieler und Trainer in seinen Bann zog. Stürmer Malek Fakhro grüßt gern von oben und wollte eigentlich nicht jubeln. Patrick Sussek, der das 4:2 mit einem Solo ins leere Tor erzielte, wollte sich nicht blamieren. Dietmar Hirsch schwärmte vom Hünting-Fußball, und Mert Göckan freute sich auf Nachrichten von der Familie.

Dietmar Hirsch, MSV-Trainer: „Wir sind mega-glücklich über den Ausgang des Spiels. Das war Hünting-Fußball von Bocholt, speziell in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel und trafen zum richtigen Zeitpunkt. Nach dem 1:1 legte Malek (Fakhro) direkt das 2:1 nach, dann machten wir das 3:2. Bocholt warf alles nach vorne, und wir haben uns in alles hineingeworfen. Ein sehr emotionales Spiel, das anderes zu erklären ist als andere Spiele: Es ging mehr um Mentalität. Ich bin stolz, dass wir hier mit einem Sieg rausgegangen sind, und ich bin mit allen zufrieden. Hervorheben möchte ich Flo Egerer. Er war der absolute Stabilisator im Mittelfeld und hat das überragend gemacht. Jetzt haben wir ein absolutes Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Erstmal schnaufen wir durch.“

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Sunay Acar, Trainer 1. FC Bocholt: „Wir hätten in der ersten Halbzeit auf 2:0 stellen müssen. Wir hatten klare Torchancen. Das ist der Unterschied, ob du oben oder unten stehst – bei uns geht der Ball vom Pfosten raus, bei Malek vom Pfosten rein. Die erste Halbzeit war das Beste, was wir spielen können, seit ich hier bin. Leider haben wir vergessen, uns zu belohnen. Ich hätte gern gesehen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir 1:0 in Führung gegangen wären. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel hektisch und ein bisschen zerfahren. Wir haben den Faden verloren, während Duisburg es gemacht hat.“

Malek Fakhro, ehemaliger Bocholter Stürmer und Schütze des 2:1: „Besser kann es in so einem Moment nicht laufen. Für mich war es ein tolles Gefühl. Das muss man einfach mitnehmen. Es war schön, wieder hier zu sein. Eigentlich hatte ich nicht vor, zu jubeln, aber es war auf einmal so emotional. Da musste das einfach raus. Wir grüßen gern von oben. Am Sonntag wartet das Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach, das wir auch gewinnen wollen.“

Mert Göckan, Joker, der zum 3:2 traf: „Es war ein umkämpftes Spiel, aber ich glaube, wir waren die bessere Mannschaft. Man hat gemerkt, dass wir am Drücker waren. Zum Schluss haben wir Geduld und Qualität gezeigt. Für mich ist es umso schöner, das dritte Tor gemacht und dass ich das Spiel ein bisschen mitentschiede. Ich freue mich extrem über den Sieg. Wenn ich gleich in der Kabine bin und die Nachrichten von meiner Familie lese, ist das umso schöner. Wir haben als Team gezeigt, dass wir bis zum Schluss an uns glauben.“

„Ich will nicht auf irgendwelchen Seiten landen, weil ich das Ding nicht mache. “

Patrick Sussek
MSV-Torschütze

Patrick Sussek, Schütze des 4:2: „Empty Net Goal – das kenne ich sonst nur vom Eishockey. Ich bin losgelaufen und wusste, dass ich komplett allein bin. Man muss konzentriert bleiben und darf den Ball nicht vergessen oder zu früh jubeln. Deshalb habe ich den Ball bis zur Torlinie begleitet und mich mehrmals umgedreht. Ich will nicht auf irgendwelchen Seiten landen, weil ich das Ding nicht mache. Die Devise war klar: Wir müssen das Spiel gewinnen. Das haben wir jetzt getan. Da war alles dabei: viele Nickeligkeiten, viele Tore. Niemand hätte erwartet, dass es so ein wildes Spiel wird – aber so etwas muss man auch mal erleben. Wir sind super glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben.“