Gelsenkirchen. In der neunten Minute der Nachspielzeit trifft Tobias Fleckstein für den MSV Duisburg zum 2:1-Sieg beim FC Schalke 04 II.
In letzter Sekunde an die Spitze gesprungen. Tobias Fleckstein sicherte dem MSV Duisburg in der neunten Minute der Nachspielzeit die Rückkehr an die Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga. Vor 1470 Zuschauern im zurückgebauten Parkstadion gewannen die Meidericher 2:1 (0:1) gegen die U23 des FC Schalke 04. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch verschlief die erste Halbzeit und trat erst nach dem Wechsel dominant auf. Das reichte zu einem Arbeitssieg über ein Kellerkind, das sechste Niederlage in Serie kassierte. Hirsch hatte vor dem Spiel gesagt: Er sei dafür da Siege einzufahren. Am Samstag galt besser spät als nie.
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Der MSV hatte 1000 Fans und die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zur Unterstützung nach Gelsenkirchen mitgebracht. Die sangen live. Schalke spielte zu Beginn Fanklänge vom Band ein. Kein Wunder. Nur 470 Zuschauer hielten es mit Königsblau. Die Spätschicht im neuen Parkstadion begann Trainer Dietmar Hirsch mit nur einer Umstellung gegenüber seiner Startelf beim 3:1 über den SC Wiedenbrück. Jakob Bookjans rückte für Gerrit Wegkamp in die erste Wahl. Steffen Meuer übernahm die Aufgabe als zweite Spitze.
Das Wiedersehen mit Tim Albutat fiel derweil aus. Der ehemalige Meidericher, einer Führungsspieler der Schalker U23, saß bei den Profis auf der Bank. Die Zweitliga-Elf spielte fast zeitgleich bei Preußen Münster. Unweit von Albutat saß Trainer Jakob Fimpel, der aushilfsweise die erwachsenen Schalker betreute. Tomasz Waldoch führte die U23 zum Duell gegen den Aufstiegskandidaten. Der Mann hatte seine Arbeit gut gemacht.
MSV Duisburg schenkte die erste Halbzeit her
Die Hausherren liefen den MSV hoch an und verhinderten, dass die Meidericher in Ruhe mit dem Spielgerät umgehen konnte. Von Dominanz einer Mannschaft auf dem Sprung zur Tabellenspitze war nichts zu sehen. Hirsch ließ seine Elf mit einer Dreierkette das eigene Tor verteidigen. An der wurde von Beginn an heftig gezerrt. Nach einem Abspielfehler von Joshua Bitter kam Seok-ju Hong zum Abschluss. Braune hielt bravourös. Dann unterlief Malek Fakhro ein Handspiel an der Strafraumgrenze. Timothé Rupil (13.) verwandelte direkt zur durchaus verdienten Führung für die Knappen-Lehrlinge. Bei einem Konter war Braune dann wieder gegen Tristan Osmani zur Stelle und noch ein weiteres Mal war sein Können gefragt.
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Die Knappen hätten gut und gerne 2:0 führen können, bevor dem MSV der erste Torschuss gelang. Steffen Meuer (37.) prüfte Schalkes Keepers aus der Distanz nicht allzu hart. Die Zebras liefen jetzt nicht mehr nur hinter. Der Gast entwickelte jetzt sowas wie Eigeninitiative. Trotzdem, die erste Halbzeit war, wie so oft in dieser Saison kampflos hergeschenkt.
Hirsch ließ in der Kabine den Wecker klingeln. Drei Wechsel wirkten zudem ein nasser Waschlappen. Patrick Sussek (für Jakob Bookjans), Jan-Simon Symalla (für Florian Eggerer) und Moritz Montag (für Joshua Bitter) brachten den Favoriten dazu, diese Rolle auch zu spielen. Endlich war auch im Schalker Strafraum was los. Auf klare Chancen mussten die Fans jedoch weiter warten. Bis zur 68. Minute . Der gerade eingewechselte Jonas Michelbrink servierte die Ecke für Kapitän Alexander Hahn. Per Kopf erzielte der Abwehrchef den jetzt verdienten Ausgleich. Malek Fakhro hatte fünf Minuten später die Führung auf dem Fuß.. Der Stürmer nahm eine Flanke von Can Coskun im Strafraum, drehte sich flink, verfehlte jedoch knapp das Tor. Die meist gestellte Frage beim MSV-Anhang lautete: Warum nicht früher?
Die Zebras suchten mit Macht die Entscheidung. Die Flanken in den Strafraum kamen aber nicht präzise genug. Malek Fakhro sah deshalb bereits sehr verhungert aus. Sein Nachfolger Gerrit Wegkamp wurde ebenfalls nicht gefüttert. Patrick Sussek hatte noch die beste Chance, setze den Ball aus guter Position in der 90. Minute knapp neben das Tor. Alexander Hahn den es nicht mehr hinten hielt und Leon Müller per Freistoß näherten sich in der Nachspielzeit dem Tor. Der MSV rannte, der MSV kämpfte und endlich fand sich für den Willen ein Weg.. Die Flanke von Jonas Michelbrink verlängerte Tobias Fleckstein per Kopf in der neunten Minute der Nachspielzeit zum Siegtor. Die Fans sangen: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“