Duisburg. Der MSV Duisburg feiert gegen den VfB Lübeck endlich mal wieder einen Sieg. Überzeugen können aber nicht alle Spieler. Die Noten.
Vincent Müller: Der Torhüter musste in der ersten Halbzeit nur in der vierten Minute einen harmlosen Schuss von Mirko Boland abwehren. Danach fror der Keeper vorwiegend aufgrund mangelnder Beschäftigung. Erst in der 51. Minute streckte er sich wieder nach einem weiteren Schuss von Boland. Bei der Ecke danach hatte er Glück: Der Pfosten rettete für ihn nach einem Kopfball von Tommy Gruppe. In der zweiten Halbzeit war Müller deutlich mehr beschäftigt. Note 3
Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger fiel vor allem offensiv auf. Zweimal prüfte der Venezolaner den Gästekeeper (5. und 14.). Philipp Klewin bestand den Test leicht. In der Schlussphase setzte er mit zwei Abschlüssen erneut Akzente. Defensiv fiel Feltscher kaum auf. Was bei einem Verteidiger eine gute Nachricht ist. Note 3
Joshua Bitter: Der ehemalige Rechtsverteidiger ist inzwischen Stammkraft in der Innenverteidigung. Bitter erledigte den Job einmal mehr schnörkellos. Sein Einsatzwille hatte Vorbildcharakter. Note 2,5
Marvin Knoll: Der Mann, der Sebastian Mai erlaubt als Stürmer auszuhelfen, ist längst kein Ersatz-Innenverteidiger mehr. Knoll stand erneut sicher und behielt die Übersicht. Einmal fand er sogar die Zeit mit nach vorne zu gehen. Und einen offensiven Freistoß durfte er ebenfalls (erfolglos) schießen. In der von beiden Seiten mutiger gestalteten zweiten Halbzeit rettete Knoll einmal, in dem er sich in einen Schuss warf. Note 2,5
Baran Mogultay: Der Linksverteidiger fehlte gegen Saarbrücken mit Rückenschmerzen. Gegen Lübeck machte er den Buckel krumm. Mogultay hielt seine Seite gut zu. Nach vorne aber wagte er sich nicht. Weil der Trainer unbedingt einen Sieg wollte und brauchte, wechselte er Mogultay für den unternehmungslustigeren Tim Köther aus (59.). Note 4
Marvin Bakalorz: Der Routinier auf der Sechs trug zur Stabilität der Abwehr bei. Die kreativen Momente überließ er lieber dem deutlich jüngeren Caspar Jander. Nach 65 Minuten reichte solide Abwehrarbeit nicht mehr. Bakalorz musste für Stierlin Platz machen. Gelb wegen Meckerns. Note 3,5
Caspar Jander: Gegen Saarbücken musste Jander mit Adduktorenbeschwerden pausieren. Daheim gegen Lübeck war er zurück im Maschinenraum der Zebras. Aber nur für eine Stunde. Dann musste Jander mit einer Sprunggelenksverletzung, die er sich nahe der eigenen Torlinie zugezogen hatte, vom Platz. Davor war er ein belebendes Element im Spiel. Pech hatte Jander, als er aus guter Position den Ball neben das Tor setzte (57.). Note 3
Thomas Pledl: Der Mann auf der rechten Offensivseite vergab die größte MSV-Chance, als er ein feines Zuspiel von Niklas Kölle links neben das Tor setzte. Die Bude war weit offen. Pledl verfehlte sie. Kurz davor hatte er eine Kontergelegenheit durch einen schlecht getimten Pass auf Kölle versemmelt. Pledl fiel vorher vor allem auf, weil er Ecken und Freistöße schoss. Gefährlich waren die Standards nicht. Der Angreifer machte dann aber den Ball noch einmal scharf, den Castaneda zum Siegtreffer verwertete. Note 4,5
Auch interessant
Jonas Michelbrink: Der Mittelfeldspieler sortierte sich hinter der Spitze Sebastian Mai ein. Ihm gelang keine gefährliche Offensivaktion. Allerdings hatte es Michelbrink auch schwer, weil Sebastian Mai seine Zone gleich mitbesetzte. Michelbrink machte beim Schlussspurt für Kolja Pusch Platz. Note 5
Niklas Kölle: Die Offensivkraft auf der linken Seite war gegen Lübeck der Spieler, dem man am ehesten einen Treffer zutraute. Tatsächlich traf Kölle auch kurz vor der Pause. Der Schiedsrichter pfiff das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ab. Wenn man kein Glück hat. Kölle bediente Pledl perfekt und ermöglichte damit die beste MSV-Chance. Note 3
Sebastian Mai: Der Kapitän durfte auf eigenen Wunsch wieder vorne ran. Mai bestätigte die Besetzung. Sowohl vor dem Abseitstor als auch bei der Chance von Pledl lieferte er entscheidend zu. Mai schaute dabei auch auf die Defensive und vereitelte Umschaltmomente. Kurz vor Schluss packte auch ihn die Verzweiflung, als er mit einem Schuss von der Strafraumkante das Glück zu zwingen versuchte. Es gab danach Einwurf. Note 3
Santiago Castaneda: kam für den verletzten Caspar Jander (59.): Der Amerikaner war der Mann des Spiels. Mit seinem Kunstschuss ins Glück erlöste Castaneda in der Nachspielzeit die Zebras. Wenig später hätte Castaneda fast noch einen zweiten Treffer nachgelegt. Note 2
Kolja Pusch: kam für den Jonas Michelbrink (67.): Pusch versuchte mit Ruhe und einem klaren Spiel für mehr Druck nach vorn zu sorgen. Das gelang eher mäßig. Dann aber: Seine Ecke beschwor die Situation herauf, die das Siegtor ermöglichte. Der Moment war seine Einwechslung wert. Note 3
Niclas Stierlin: kam für Marvin Bakalorz (67.): Auf der Sechser-Position arbeitete Stierlin ordentlich. Was ihn auf der Suche nach dem zweiten Saisonsieg auszeichnete: Der Mittelfeldspieler orientierte sich nach vorne und trieb zumindest ab und an den Ball vor das Tor der Lübecker. Note 3,5
Tim Köther: kam für Baran Mogultay (60.): Dass ihm der Trainer aufgetragen hatte, mehr Offensivaktionen zu wagen als sein Vorgänger auf der Position, war zu sehen. Wirklich gelungene Momente aber hatte auch Köther nicht. Note 4
Alexander Esswein: kam für Niklas Kölle (81.): Esswein hatte eine gute Szene. Da war Angreifer nur über einen Freistoß zu stoppen. Dieser Freistoß läutete die geglückte Schlussoffensive der Meidericher ein. Note 4