Essen. Es schien, als hätte der Rennsport aus seinen schwerwiegenden Fehlern, die zum Glück schon 20 Jahre zurück liegen, gelernt. Das zurückliegende Wochenende beweist das Gegenteil. Auf selbstkritische Worte der Verantwortlichen wartet man nach dem Unfall von Jules Bianchi noch immer. Ein Kommentar.

Eine ihrer schwärzesten Stunden erlebte die Formel 1 beim Tod von Ayrton Senna. Der Brasilianer lag nach seinem Unfall von Imola im Sterben, doch die Verantwortlichen ließen die Öffentlichkeit im Unklaren über den Gesundheitszustand des Brasilianers und waren nur daran interessiert, das Rennen bis zum Ende über die Bühne zu bringen.

Rückfall in längst vergangene Formel-1-Zeiten

Dieses zynische Verhalten ist nun 20 Jahre her, und die Formel 1 schien tatsächlich aus den Fehlern gelernt zu haben. In der Königsklasse des Motorsports geht es zwar nicht zu wie auf einem Kindergeburtstag, aber die Organisatoren verbesserten die Sicherheit für die Fahrer und bemühten sich um eine bessere Kommunikation.

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Bis zum vergangenen Sonntag, als es mit dem Horror-Crash im Regen von Suzuka einen Rückfall in längst vergangene Zeiten gab.

Das Rennen hätte wegen der Regenmassen und der Dunkelheit abgebrochen werden müssen. Doch es lief weiter, damit noch ein paar Werbespots mehr gesendet werden konnten. Der Franzose Jules Bianchi verunglückte in dieser Phase schwer, er kämpft weiter um sein Leben. Doch auf selbstkritische Worte der Verantwortlichen wartet man vergeblich. Der Zynismus ist in die Formel 1 zurückgekehrt.