Peking. Nach den Vorfällen in Malaysia wird in der Formel 1 kontrovers über das Thema “Stallorder“ diskutiert. Red Bull hat aus den jüngsten Erfahrungen Konsequenzen gezogen und die Stallorder gekippt. Für die kommende Renn-Saison sei außerdem Kimi Räikkönen ein Themer, sagte Motorsportchef Marko.

Freie Fahrt für Sebastian Vettel: Nach dem umstrittenen Sieg des Formel-1-Weltmeisters beim Großen Preis von Malaysia hat sich Red Bull entschlossen, zukünftig auf eine Stallorder zu verzichten. "Stallorder wird es bei uns keine mehr geben", sagte Motorsportchef Helmut Marko vor dem Großen Preis von China am kommenden Wochenende der Sport Bild.

Vettel hatte vor zwei Wochen in Sepang gegen die Anordnung von Teamchef Christian Horner in der Schlussphase des Rennens seinen in Führung liegenden Teamkollegen Mark Webber angegriffen und überholt. Nach dem umstrittenen Sieg hatte sich der Heppenheimer bei Webber und dem gesamten Team entschuldigt. Red-Bull-Besitzers Dietrich Mateschitz sei laut Marko "sehr angefressen" gewesen.

Räikkönen auf dem Radar

Auch Teamchef Horner hat seinen Standpunkt der neuen alten Teamphilosophie angepasst. "Sebastian hätte nie so viel gewonnen, wenn er eine unterwürfige Person wäre. Wenn Fernando Alonso oder Lewis Hamilton in dieser Position gewesen wären, hätten sie dasselbe gemacht", sagte Horner und stellte klar: "Auch Webber, er hat sich vorher schon mehrmals nicht an Weisungen des Teams gehalten."

Formel 1Der Verbleib des Australiers Webber bei den Roten Bullen über die Saison hinaus ist weiter offen. Marko bestätigte noch einmal, dass sich das Weltmeister-Team nach Alternativen umschaue. "Kimi Räikkönen ist jemand, der bei uns auf der Liste für das nächste Jahr steht", so Marko. Der finnische Ex-Weltmeister und Gewinner des Auftakt-Grand-Prix in Australien gilt als guter Kumpel von Vettel. (sid)