Düsseldorf. Formel-1-Team Marussia kehrt zwei Wochen nach Maria de Villotas schwerem Unfall zur Normalität zurück. Interne Untersuchungen belegen, dass die Spanierin ihren schweren Testunfall selber verursacht hat. Die 32-jährige de Villota befindet sich auf dem Weg der Besserung.

Zwei Wochen nach dem schweren Unfall von Maria de Villota kehrt das Formel-1-Team Marussia langsam zur Normalität zurück. Es bleibt sogar wieder Zeit für kleine Scherze. Wer am Montag einen Blick auf die Homepage des Rennstalls warf, wurde mit dem launigen Wortspiel "Glockenheim" überrascht. Damit will der Arbeitgeber des deutschen Formel-1-Piloten Timo Glock wohl signalisieren: Wir sind startklar für Hockenheim.

Bereit für sein Heimspiel ist vor allem Timo Glock. "Das wird ein ganz spezielles Wochenende für mich, die Rennstrecke ist ja nur 30 Autominuten von meinem Zuhause entfernt", sagt der gebürtige Odenwälder. Es sei immer ein tolles Gefühl, bei einem Rennen die Familie und viele Freunde um sich zu haben. "Ich zähle bereits die Tage, bis es losgeht", sagt der 30-Jährige. Der Große Preis von Deutschland am Sonntag (14.00 Uhr) ist der zehnte WM-Lauf des Jahres und damit auch das Halbzeitrennen.

Vieles spricht für menschliches Versagen

Rechtzeitig vor der Reise nach Hockenheim kam auch endlich ein wenig Licht ins Dunkel, was de Villotas schlimmen Crash betrifft. Demnach hat die Spanierin den schweren Testunfall allem Anschein nach selbst verursacht. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das Marussia-Team nach internen Untersuchungen, deren Ergebnisse am Montag auf der Webseite des Rennstalls veröffentlich wurden.

"Wir sind zufrieden, dass diese Erkenntnisse das Auto als Faktor dieses Unfalls ausschließen", sagt Teamchef John Booth. Demnach spricht vieles für menschliches Versagen. Marussia kann damit das Chassis des Autos auch wieder im Rennbetrieb nutzen. Solange die Gefahr eines technischen Defekts bestand, wurde das Chassis aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen.

De Villota spricht schon wieder

De Villota war bei einem Geradeaus-Test am 3. Juli auf einem Flugfeld im englischen Duxford mit ihrem Boliden unter einen Team-LKW geraten. Dabei prallte die Spanierin mit dem Kopf gegen eine offen stehende Laderampe des Lasters. Die 32-Jährige erlitt einen Schädelbruch und schwere Gesichtsverletzungen und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Trotz einer zwölfstündigen Notoperation konnte ihr rechtes Auge nicht mehr gerettet werden.

Inzwischen befindet sich de Villota nach Auskunft des Teams auf dem Weg der Besserung. Glocks Teamkollegin habe die Intensivstation verlassen und könne ohne Hilfe mit ihrer Familie und den Ärzten des Addenbrooke's Hospitals von Cambridge sprechen. Wie lange sie in der Klinik bleiben muss, bevor sie verlegt werden kann, steht noch nicht fest. (dapd)