Silverstone. Der Australier Mark Webber hat mit einem späten Überholmanöver den britischen Grand Prix in Silverstone gewonnen. Sebastian Vettel wurde Dritter, Michael Schumacher kam als Siebter ins Ziel. In der WM-Wertung führt Fernando Alonso vor Webber und Vettel.

Michael Schumachers Regengebete wurden nicht erhört und Weltmeister Sebastian Vettel musste seinem schnelleren Teamkollegen Mark Webber zum Sieg gratulieren. Die Generalprobe der deutschen Formel-1-Fahrer für das "Heimspiel" in Hockenheim ist missglückt. Dagegen feierte der Australier Webber vor 125.000 Zuschauern in Silverstone seinen zweiten Saisonerfolg und mausert sich immer mehr zu einem ernsthaften Titelkandidaten.

Ferrari-Pilot Fernando Alonso belegte den zweiten Platz. Dabei sah der Spanier bereits wie der sichere Sieger aus, ehe er Opfer seiner abbauenden Reifen wurde und Webber vier Runden vor Schluss überholen lassen musste. Dahinter belegte Vettel den dritten Rang.

Schumacher wurde in den 52 Runden vom dritten Startplatz bis auf Position sieben durchgereicht. Nico Hülkenberg landete im Force India auf Rang zwölf. Schumachers Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg kam nach einem verkorksten Rennen mit einem verpatzten Boxenstopp nicht über den 15. Platz hinaus. Deutsches Schlusslicht war Marussia-Pilot Timo Glock auf dem 18. Platz.

Alonso in der WM vor Webber und Vettel

Zwei Wochen vor dem Großen Preis von Deutschland am 22. Juli in Hockenheim führt Alonso die Gesamtwertung mit 129 Punkten weiter an. Doch Webber liegt auf Rang zwei nur noch 13 Zähler zurück. Vettel verbesserte sich um eine Position auf Platz drei (100).

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"Ich wünsche mir Regen, dann sollten wir stark sein", hatte Schumacher am Samstag gesagt. Da war er im Qualifying auf den dritten Startplatz gerast und damit bester Deutscher. Doch auf trockener Strecke sah der Rekordweltmeister mit Fortdauer des Rennens kein Land. Dennoch hat der 43-Jährige einen prominenten Fürsprecher, wenn es um seine weitere Zukunft geht. "Von mir aus kann Michael noch zehn Jahre fahren. Solange ich dabei bin, habe ich kein Problem damit, wenn er bleibt. Er ist super für die Formel 1", sagte Chefvermarkter Bernie Ecclestone.

Schumachers Dreijahresvertrag bei Mercedes läuft zum Saisonende aus. Das Team will eine schnelle Entscheidung, um für das kommende Jahr zu planen. Doch der Rekordweltmeister sagte, dass es vor Oktober keine Entscheidung geben werde.

Regenchaos bleibt aus

Nach zwei Tagen Wetterchaos war der Himmel zwar beim Start am Sonntag voller Wolken, doch der befürchtete Regen blieb aus. Alonso, der seine erste Pole Position seit fast zwei Jahren erobert hatte, blieb locker vor Webber. Dahinter konnte Schumacher das Tempo des Spitzen-Duos nicht ganz mithalten. Der Rekordweltmeister hatte sich Regen gewünscht, da sei sein Mercedes im Vorteil. Doch es blieb trocken, und Schumacher musste nach kurzer Gegenwehr den schnelleren Massa überholen lassen. Dahinter lauerte schon Vettel.

Nach den ersten Boxenstopps blieb ganz vorne alles wie gehabt. Vettel machte allerdings zwei Plätze gut und war Dritter vor Massa. Lokalmatador Hamilton durfte das Feld für ein paar Runden anführen, da er seinen ersten Boxenstopp von den Top-Fahrern am längsten hinauszögerte.

Auch nach den zweiten Stopps änderte sich die Reihenfolge ganz vorne nicht. Alonso schien alles im Griff zu haben, bis seine Reifen abbauten und Webber die Gunst der Stunde nutzte.