San Lorenzo. . Formel-1-Pilot Robert Kubica ist als Gaststarter einer Rallye in Italien „schwer verletzt“ worden. Der Pole ist offenbar außer Lebensgefahr, ihm droht jedoch eine Hand-Amputation.
Formel-1-Pilot Robert Kubica droht nach einem schlimmen Unfall bei einer Rallye die Amputation der rechten Hand. Die Rennfahrer-Karriere des als außergewöhnliches Talent geltenden Polen scheint mit ziemlicher Sicherheit beendet. Unmittelbar nach dem verheerenden Crash des Gaststarters, der nach etwa vier Kilometern mit hoher Geschwindigkeit gegen die Mauer eine Kirche geprallt war, hatten die behandelnden Ärzte zunächst sogar von akuter Lebensgefahr gesprochen. Am Nachmittag gaben sie zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung.
„Alles, was wir wissen, ist, dass Robert nicht in Lebensgefahr schwebt“, sagte Kubicas Berater Stephane Samson dem SID: „Er hat allerdings sehr schwere Verletzungen an der Hand und am Bein, über deren genaue Art wir noch nichts wissen.“ Kubicas Team Renault erklärte in einem Statement am Nachmittag, der Pole habe mehrere Brüche am rechten Arm, am rechten Bein und an der rechten Hand erlitten. Die rechte Hand soll angeblich völlig zertrümmert sein.
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher reagierte als Gast auf der Münchner ISPO nach den Worten seiner Managerin Sabine Kehm „erschrocken und mit großem Entsetzen“ auf die Nachricht, wollte sich jedoch nicht äußern, „bevor wir etwas Genaues wissen“ (Kehm).
Kubica prallt gegen Kirchenmauer
Kubica hatte von seinem Arbeitgeber Renault erstmals die Erlaubnis für einen Rallye-Start im Auto eines anderen Herstellers bekommen. Nach dem Unfall, bei dem er mit einem Skoda Fabia bei der Ronde di Andora von der Piste abkam und in der Gemeinde San Lorenzo in der Nähe von Genua gegen die Mauer einer kleinen Kirche prallte, wurde der 26-Jährige von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit und sofort mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus Santa Corona in Petra Ligure eingeliefert. Die Rallye wurde unterbrochen.
Medienberichten zufolge soll sein Beifahrer Jakub Gerber sofort aus dem Wrack geklettert und unverletzt geblieben sein, während Kubica in dem Auto eingeschlossen war und befreit werden musste. „Ich bin okay“, teilte Gruber auf seiner Facebook-Seite mit. Kubicas Manager Daniel Morelli kündigte für Sonntagnachmittag (16.30 Uhr) vor dem Krankenhaus eine Erklärung an.
Kubica galt als Geheimtipp
Für Kubica, der nach seiner Bestzeit bei den ersten Testfahrten in Valencia sogar als Geheimtipp für die kommende Formel-1-Saison galt, war es bereits der dritte schwere Unfall seines Lebens. 2007 beim Grand Prix in Montreal stockte den Zuschauern der Atem, als sein Sauber-BMW abhob und sich mehrfach überschlug, Kubica überstand den schlimmen Crash aber nahezu unverletzt. Einen Unfall im Straßenverkehr 2003 überstand er mit einem Armbruch.
Renault wird sich bis zum Saisonstart am 13. März in Bahrain wohl einen Nachfolger suchen müssen. Als Kandidat gilt unter anderem der deutsche Routinier Nick Heidfeld. (sid)