Michael Schumacher wird laut Mercedes-Teamchef Ross Brawn kein Comeback im künftigen Silberpfeil-Werksteam geben. "Da basteln sich die Medien einen Traum zusammen", so der Brite.
Mercedes-Teamchef Ross Brawn hat die Spekulationen um ein Comeback von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher im künftigen Silberpfeil-Werksteam beendet. "Das Thema geistert gerade durch die Medien, ich weiß. Es ist aber nichts dran. Da basteln sich die Medien einen Traum zusammen", sagte der Brite der Bild-Zeitung: "Michael wäre für Ferrari doch auch nur zeitweilig zurück ins Cockpit gestiegen. Er hat keine Ambitionen auf eine neue Karriere."
Unter Brawns Führung sieben WM-Titel gesammelt
Unter der Führung von Brawn als Technischem Direktor hatte Schumacher zunächst bei Benetton (1994 und 1995) und später bei Ferrari (2000 bis 2004) all seine sieben WM-Titel gewonnen. Im Sommer war knapp drei Jahre nach Schumachers Abschied ein Comeback als Vertreter des verletzten Felipe Massa bei Ferrari geplatzt, weil der 40-jährige Deutsche wegen der Nachwirkungen eines schweren Motorradsturzes körperlich den Belastungen der Formel 1 nicht hätte standhalten können.
In den letzten Tagen hatte es Spekulationen gegeben, dass der einstige Mercedes-Junior Schumacher beim Silberpfeil-Werksteam ein Comeback starten könnte. Als Indizien wertete unter anderem Schumachers erster Formel-1-Teamchef Eddie Jordan Gespräche zwischen Schumacher, Brawn und Daimler-Chef Dieter Zetsche am Rande des Saisonfinales in Abu Dhabi.
"Höchstleistung ohne großes Üben"
Aber auch ohne Schumacher werden im neuen Silberpfeil aller Voraussicht nach deutsche Fahrer sitzen. Als großer Favorit gilt schon seit Wochen Nico Rosberg, auch Nick Heidfeld werden Chancen eingeräumt. Brawn sagte, er hätte gerne zwei "erfahrere Fahrer", wozu trotz seiner erst 24 Jahre auch der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg gehöre: ""Ich möchte keinen Neuling, der sich erst mal auf den Rennstrecken dieser Welt zurechtfinden muss. Denn wir haben kaum noch Möglichkeiten, die Fahrer mit den Autos testen zu lassen. Höchstleistung ohne großes Üben ist deshalb die Aufgabe."
"Das gefällt den Medien"
Weltmeister Jenson Button entschied sich gegen Mercedes und wechselte in der vorigen Woche zum bisherigen Mercedes-Partner McLaren. "Ich werde den Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Jenson Button mit großem Interesse verfolgen", sagte Brawn: "Jenson hat mir beim Abschied gesagt, er suche eine neue Herausforderung. In Hamilton hat er die gefunden. Zwei Engländer, zwei Weltmeister. Das gefällt den Medien. Am Ende wird einer von beiden der Verlierer sein."
"Kann mir nicht vorstellen, dass er wieder Rennen fährt"
Auch bei Ferrari glaubt offenbar niemand an ein "Schumi"-Comeback. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wieder Rennen fährt", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Montag in Rom: "Wir sind jedenfalls nicht in der Lage, ihm ein Cockpit zur Verfügung zu stellen, obwohl wir gerne ein drittes Auto einsetzen würden."
Das Gerücht, Schumacher habe sich mit Mercedes-Vertretern zu Gesprächen in Abu Dhabi getroffen, kommentierte der Ferrari-Chef gelassen: "Es wäre nichts Böses, wenn Schumacher Mercedes-Leute getroffen hätte".