Die Anzeichen für einen Wechsel von Formel-1-Weltmeister Jenson Button von Brawn-Mercedes zu McLaren-Mercedes scheinen sich zu verdichten.
Ein möglicher Wechsel von Formel-1-Weltmeister Jenson Button von Brawn-Mercedes zu McLaren-Mercedes nimmt offenbar konkrete Formen an. Button besuchte am Freitag gemeinsam mit seinem Manager Richard Goddard das McLaren-Werk in Woking und war nach Angaben englischer Medien daraufhin "sehr beeindruckt".
"Kein Problem, Lewis' Teamkollege zu sein"
Goddard bestätigte der Zeitung News Of The World das konkrete Interesse an einem Wechsel. "Jenson hätte kein Problem damit, Lewis' Teamkollege zu sein", sagte der Manager mit Blick auf Lewis Hamilton, Buttons Landsmann und Vorgänger als Weltmeister, der bei McLaren gesetzt ist: "Er würde diese Herausforderung genießen, sofern er sicherstellen kann, dass ihm die Entwicklung des Wagens entgegenkommt."
Eine Entscheidung steht dabei offenbar kurz bevor. "Hoffentlich können wir die Dinge schon in den kommenden Wochen aussortieren, sodass wir alle eine Pause einlegen können", sagte Goddard, der sich in den letzten Wochen nahezu in ständigen Gesprächen über die Zukunft seines plötzlich für alle interessanten Schützlings verbrachte.
Als mögliche Nachfolger des Finnen Heikki Kovalainen sind bei McLaren auch stets deutsche Fahrer ein Thema. So auch Nick Heidfeld (Mönchengladbach), dessen bisheriger Arbeitgeber BMW aus der Formel 1 aussteigt, und Nico Rosberg (Wiesbaden), der Williams sicher verlassen, aber wohl zu Brawn wechseln wird.
"Die Gespräche sind sicherlich nicht versiegt"
Buttons bisheriger Teamchef Ross Brawn hatte die Chancen auf ein weiteres Engagement des Weltmeisters vor kurzem bereits mit "99 Prozent" beziffert. Goddards aktuelle Äußerungen in Richtung Brawn klingen aber mehr nach einer freundlichen Abschiedsrede. "Jenson hat den allergrößten Respekt vor Ross Brawn und dem Team. Die Gespräche sind sicherlich nicht versiegt", sagte er: "Jenson war seit vielen Jahren unglaublich loyal zu diesem Team und genau deswegen ist die Entscheidung so schwierig."
Wieso der 29 Jahre alte Button und sein Manager eine so deutliche Gehaltserhöhung fordern, wird offenbar in seiner am 19. November erscheinenden Biografie "My Championship Year" ("Mein Weltmeister-Jahr") klar. Laut Telegraph schreibt Button dort: "Am Ende der Saison 2009 habe ich etwa 20 Prozent von dem verdient, was mir gemäß meines einstigen Vertrages mit Honda zugestanden hätte. Es war und ist mir aber egal. Geld bedeutet gar nichts, wenn du die Chance hast, ein Spitzenauto zu fahren und wenn du den WM-Titel im Visier hast." Honda war nach der letzten Saison ausgestiegen, erst spät übernahm Ross Brawn das Team und erhielt so Buttons Arbeitsplatz.
Mercedes wünscht sich einen deutschen Fahrer
Während für McLaren eine Fahrer-Kombination der beiden britischen Weltmeister Hamilton und Button ganz offensichtlich ein Traum ist, hegt Mercedes auch den Wunsch nach einem deutschen Fahrer. "Wir müssen uns stets so aufstellen, dass wir Rennen und Meisterschaften gewinnen können, und wenn dies mit deutschem Fahrer gelingen kann - um so besser", hatte Mercedes-Sportchef Norbert Haug erklärt. Auch eine Rückkehr von Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland/Ferrari) gilt weiterhin möglich.