Berlin. Zum 20. Jahrestag von Michael Schumachers erstem Weltmeister-Titel, wurde die Homepage des deutschen Rekordfahrers wieder reaktiviert. Die Familie dankt den Anhängern des mittlerweile 45-Jährigen für ihre große Unterstützung, Neueres aus dem Genesungprozess ist aber nicht bekannt.

Elf Monate ist Michael Schumachers tragischer Skiunfall nun her und auch wenn sich die Verfassung des ehemaligen Rennsportler schon gebessert hat, wird die vollständige Genesung wohl noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Das große Engagement und der Beistand der Fans gibt der ganzen Familie in diesem Prozess Kraft. Mit der zum 20. Jahrestag des 1. WM-Titels reaktivierten Schumacher-Homepage sagen sie "Danke" an alle Schmumi-Anhänger.

Michael Schumachers Familie bleibt zuversichtlich und hofft weiter "das Beste" für den vor fast elf Monaten in Meribel in den französischen Alpen schwer verunglückten Formel-1-Rekordweltmeister. Dennoch wurden In einer Nachricht auf der am Donnerstag neu gestarteten Homepage des siebenmaligen Champions keine neuen Angaben zu seinem Gesundheitszustand gemacht.

Über Anteilnahme sprachlos

Es ging mehr um den Dank für die Fans des erfolgreichsten Piloten in der Königsklasse des Motorsports: "Eure Kraft hilft uns dabei, ihn weiterhin in seinem Kampf zu unterstützen." Noch immer würden sie täglich Genesungswünsche für Schumacher erreichen, "und noch immer macht uns das Ausmaß der Anteilnahme sprachlos. Wir können nur immer wieder Danke sagen dafür, dass ihr mit ihm und uns gemeinsam kämpft".

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Auch zwei Monate nach dem Statement durch Managerin Sabine Kehm dürfte sich der Gesundheitsfortschritt des mittlerweile 45-Jährigen nicht gravierend verändert haben. "Er hat in den vergangenen Wochen und Monaten der Schwere seiner Verletzung entsprechend Fortschritte gemacht, aber es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm", hatte Kehm am 9. September erklärt. Zudem hatte sie in der Mitteilung bekanntgegeben, dass Schumacher die Rehabilitation zu Hause am Genfer See fortsetzen werde.

Geduld beim Genesungsprozess gefordert

"Die Tatsache, dass er in seiner gewohnten Umgebung ist, könnte ihm helfen", hatte jüngst der Chef der Anästhesie und Reanimation der Uniklinik von Grenoble, Jean-François Payen, erklärt. Er war Mitglied des Ärzteteams, das Schumacher nach seinem Sturz Monate lang versorgte und betreute. Auch Payen bat um Geduld für den Ex-Ferrarifahrer. "Man befindet sich auf einer Zeitskala, die von einem Jahr bis drei Jahre reicht", hatte er zu den Genesungsprozessen im Bezug auf Schumachers Verletzungen kommentiert.

Schumacher hatte bei seinem Unfall ein schweres Schädel-Hirntrauma erlitten und hatte tagelang in Lebensgefahr geschwebt. Mitte Juni wurde dann bestätigt, dass der 45-Jährige aus dem künstlichen Koma aufgeweckt wurde, darauf wurde er in eine Reha-Klinik bei Lausanne gebracht.

Vor 20 Jahren das erste Mal Weltmeister

Wie genau er nun den 20. Jahrestag zu seinem ersten WM-Titel wahrnehmen kann, ist nicht bekannt. Am 3. November 1994 war Schumacher als erster deutscher Fahrer Weltmeister in der Formel-1 in Adelaide geworden und hatte damit eine bis heute unerreichte Erfolgskarriere eingeleitet. "Aus der Formel 1 wird die Formel Schumi", heißt es auf der reaktivierten Homepage des Rekordchampions. "Den Menschen und Sportler Michael Schumacher verändert der erste von sieben WM-Titeln hingegen kaum."

Michael Schumacher versuchte, trotz oder gerade wegen der Hysterie um seine Person, immer sein Privatleben zu wahren und so gut es ging aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Daher will ihm seine Familie nun auch den langen Weg zurück unter Ausschluss der Presse und Fans ermöglichen. Ehefrau Corinna äußerte sich bislang nur über Mitteilungen durch Managerin Kehm - außer vor dem Deutschland-Rennen in diesem Jahr. In einem Offenen Brief im Programmheft hatt e sie geschrieben: "Jetzt beginnt eine Phase, die voraussichtlich sehr lange dauern wird." (dpa)