Sao Paulo. Das fing gut an für Nico Rosberg: Der WM-Verfolger schlug seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton im ersten Training zum vorletzten Saisonlauf der Formel-1-Weltmeisterschaft klar. Das gibt zusätzliches Selbstvertrauen für die knallharte Jagd im Titelrennen.

Nico Rosberg hat das erste Duell mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton beim Großen Preis von Brasilien deutlich für sich entschieden.

Der Mercedes-Pilot fuhr am Freitag im ersten Formel-1-Training im Autódromo José Carlos Pace klar die Bestzeit und distanzierte den Briten um stattliche 0,221 Sekunden. Dieser Punktsieg dürfte Rosberg bei seiner Verfolgungsjagd im Titelrennen noch einmal Auftrieb geben. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel war indes beim Auftakt in Sao Paulo als 14. schlechtester des deutschen Fahrerquartetts.

Rosberg (292 Punkte) liegt vor dem vorletzten Saisonlauf 24 Zähler hinter Spitzenreiter Hamilton (316) zurück. Um seine WM-Chancen nicht weiter zu schmälern, steht er am Sonntag (Start: 17.00 Uhr/RTL und Sky) unter enormem Erfolgszwang und kann sich eigentlich keine weitere Niederlage leisten. Denn selbst wenn der gebürtige Wiesbadener die abschließenden Rennen in Brasilien und zwei Wochen später in Abu Dhabi (wo es erstmals die doppelten Punktezahlen gibt) gewinnen sollte, wäre das noch keine Titelgarantie. Mit seiner Bestzeit von 1:12,764 Minuten setzte Rosberg auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs aber immerhin ein klares Zeichen.

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Kein anderer Deutscher in den Top-Ten

Von den anderen drei deutschen Fahrern schaffte es keiner in die Top-Ten. Vor allem Sebastian Vettel enttäuschte als 14. mit gewaltigen 2,138 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Der viermalige Weltmeister aus Heppenheim hatte noch im Vorjahr im Red Bull den brasilianischen Grand Prix zum zweiten Mal gewonnen.

Adrian Sutil scheint seinen Cockpit-Verlust bei Sauber in der kommenden Saison gut verkraftet zu haben. Der 31 Jahre alte Bayer aus Gräfelfing belegte zum Auftakt seines voraussichtlich vorletzten Starts in der Königsklasse immerhin Rang elf. Force-India-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) wurde 13.

Daniil Kwjat, Vettels Nachfolger bei Red Bull, überraschte im Toro Rosso als guter Dritter. Fernando Alonso belegte im Ferrari den vierten Platz vor dem Brasilianer Felipe Massa im Williams.

Wieder nur 18 Autos

Wie schon zuletzt beim Großen Preis der USA in Austin traten auch in Sao Paulo nur 18 Autos an. Die insolventen Teams Marussia und Caterham fehlten erneut. Inzwischen wurde bekannt, dass Marussia auch beim Finale in Abu Dhabi nicht starten wird. Das Team aus Banbury konnte im Insolvenzverfahren nicht genügend Geld zur Rettung auftreiben und wird endgültig aufgelöst. Alle 200 Mitarbeiter müssen sich neue Jobs suchen. (dpa)