Witten. Die (sportliche) Karriere Alexander Tecklenborgs aus Witten ging zuletzt steil bergauf. Zu steil für seine berufliche. Weshalb er vor einer schwierigen Entscheidung stand.

  • Alexander Tecklenborg wechselt wegen seines Studiums zu den Witten Baskets in die Landesliga.
  • Tecklenborg lobt seinen Ex-Klub BG Dorsten für ihre Mannschaftschemie und Nachwuchsförderung sowie Trainer Franjo Lukenda für dessen respektvollen Umgang und Verständnis für Tecklenborgs Studium.
  • Bei den Witten Baskets wird Tecklenborg eine Führungsrolle übernehmen und hofft, trotz der Umstellung in der Spielweise, auf eine weitere Meisterschaft.

Die Wittener Basketballer werden in der Landesliga als Favorit gehandelt. Das liegt auch an einem Center, der auf die 1. Regionalliga verzichten muss. Alexander Tecklenborg wurde mit der BG Dorsten Meister, muss aber wegen seines Studiums kürzertreten.

Mit einer starken Leistung im Pokalspiel gegen den Erstregionalligisten BSV Wulfen machte Alexander Tecklenborg im Herbst 2022 auf sich aufmerksam. Nach einem Anruf des Dorstener Trainers Franjo Lukenda wurden die Weichen für einen Wechsel an die Lippe gestellt, und in der Rückrunde spielte der Medizinstudent schon in der 2. Regionalliga.

Neuer Center der Witten Baskets: „Hat mir sehr gut gefallen“

Die eineinhalb Jahre in der Dorsten will der noch 26-Jährige trotz seines Abschieds nicht missen: „Die BG Dorsten ist einer der besten Clubs, für die ich je gespielt habe. Das lag nicht nur an der tollen Chemie in der Mannschaft. Auch die Art und Weise, wie man dort den eigenen Nachwuchs in die Seniorenmannschaft integriert, hat mir sehr gut gefallen.“

Auch den Trainer Franjo Lukenda lobt Alexander Tecklenborg in höchsten Tönen: „Er geht sehr respektvoll mit seinen Spielern um und hatte auch immer Verständnis, dass ich wegen meines Studiums oder der Praktika in Krankenhäusern das eine oder andere Mal nicht zum Training erscheinen konnte.“

Alexander Tecklenborg spielte in Dorsten eine andere Rolle

In der 2. Regionalliga musste sich Alexander Tecklenborg an eine neue Rolle gewöhnen: „Ich kam dort meist von der Bank, habe dann aber trotzdem immer um die 20 Minuten gespielt. Außerdem spielte ich dort eine ganz andere Rolle.“ Während er bei den Baskets auch mal über 40 Punkte kam, war das in Dorsten nicht seine Hauptaufgabe: „Ich habe weniger Körbe erzielt, weil das Spiel in Dorsten auf die Distanzschützen ausgelegt war. Da kamen auch von der Bank noch extrem gute Dreierschützen.“

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Dafür glänzte Tecklenborg bei den Rebounds und Assists. Auch bei den Ballgewinnen war er immer vorne dabei. Da merkte man ihm seine Erfahrung aus dem 3x3-Basketball an, wo solche Fähigkeiten gefragt sind. Zudem bewunderte er das Selbstvertrauen der erfahreneren Dorstener: „Nderim Pelaj hat es nicht gestört, wenn er sechs Dreier nicht verwandelte. Den siebten, achten und neunten hat er dann reingemacht und das Spiel entschieden.“

Wittener: „1. Regionalliga und Studium nicht zu vereinbaren“

Tecklenborg hat in Dorsten auch noch einiges gelernt: „Ich habe meine Fähigkeiten im Pick and Roll vertieft, und kann nun auch besser mit meiner Energie haushalten.“ Höhepunkt der Saison war das Heimspiel gegen den ärgsten Verfolger TV Werne, das die Dorstener gewinnen mussten. Da kassierten die Dorstener 20 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 84:85, trafen dann aber vier Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier zum Sieg.

Damit war der Weg zur Dorstener Meisterschaft und dem Aufstieg in die 1. Regionalliga frei. Ein Weg, den Alexander Tecklenborg aber nicht mitgehen kann: „Das war mit Sicherheit eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens. Die 1. Regionalliga und der damit verbunden Trainings- und Zeitaufwand mit Doppelspieltag ist mit meinem Studium nicht zu vereinbaren.“

Alexander Tecklenborg will Führung übernehmen

Die Rückkehr zu den Witten Baskets in die Landesliga wird Änderungen mit sich bringen: „Die Schiedsrichter werden nun meine physische Spielweise wohl öfter abpfeifen als noch in der 2. Regionalliga.“ Auch wird er dort der unumstrittener Führungsspieler werden: „Durch meine Basketball-Vita kann ich es mir auch erlauben, den jüngeren Spielern Ratschläge zu geben und ihnen weiterzuhelfen.“

Gefordert wird er im Training in der Viehmarkthalle aber doch: „Da spiele ich dann oft gegen Luis Omidi, der ebenfalls unter dem Korb sehr stark ist. Ohnehin haben wir ein gutes Team mit erfahrenen und jungen Spielern. Ich hätte nichts dagegen, meinen zweiten Meistertitel in Folge zu feiern.“

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